Die USA wollen stärker gegen Teile der Schifffahrtsbranche vorgehen, um die Umgehung internationaler Sanktionen gegen Russland zu erschweren. «Jeder, der gegen den Preisdeckel auf Öl verstösst, muss mit Konsequenzen rechnen», sagte der stellvertretende US-Finanzminister Wally Adeyemo am Donnerstag bei einem Besuch in Berlin, wo er unter anderem Vize-Kanzler Robert Habeck und Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt treffen wollte. Unternehmen, die dem Kreml helfen würden, müssten gestoppt werden.

Konkret soll gegen die Firma Hennesea Holdings mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten vorgegangen werden. Ihr werden 18 Schiffe zugerechnet, darunter die HS Atlantica. Diese soll daran beteiligt gewesen sein, russisches Öl zu einem Preis oberhalb von 60 Dollar pro Fass transportiert zu haben - und damit über dem gesetzten Preisdeckel. Laut US-Finanzministerium hat Hennesea ältere Tanker gekauft, die russisches Öl und Mineralölprodukte transportieren.

Die USA haben eine Allianz geschmiedet, die mit dem Preisdeckel versucht, die Einnahmen Russlands zu begrenzen. Damit soll es der Regierung in Moskau erschwert werden, den Krieg in der Ukraine zu finanzieren. Neben den USA gehören unter anderem Japan, die EU-Staaten und Australien zu der Allianz.

Adeyemo sagte vor Journalisten in Berlin, die Massnahmen hätten bereits Wirkung gezeigt. So seien die russischen Öleinnahmen in den ersten zehn Monaten 2023 um 40 Prozent zurückgegangen. Russland versuche nun verstärkt Schiffe zu kaufen. Ziel der USA sei es, die russischen Kosten für den Vertrieb nach oben zu treiben. 

(Reuters)