«Unsere Reaktion hat heute begonnen. Sie wird fortgesetzt zu den Zeiten und an den Orten, die wir für richtig halten», teilte US-Präsident Joe Biden am Freitag (Ortszeit) in einer Erklärung mit. Auch der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates im Weissen Haus, John Kirby, erklärte: «Es wird weitere Angriffe von uns geben.» Man habe die irakische Regierung vorab darüber informiert, dass es einen Gegenschlag der USA geben werde. Die bisherigen Angriffe bezeichnete er als erfolgreich, weitere Details nannte er nicht. Mit dem Iran habe man seit dem Angriff auf die amerikanischen Soldaten keinen Kontakt gehabt, sagte Kirby und fügte hinzu: «Wir wollen keinen Krieg mit dem Iran.» Hierauf Bezug nehmend erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin: «Wir wollen keinen Konflikt im Nahen Osten oder anderswo, aber der Präsident und ich werden keine Angriffe auf amerikanische Streitkräfte dulden.»

Das irakische Militär hat inzwischen in einer eigenen Erklärung die Angriffe der USA auf irakische Grenzgebiete bestätigt. «Diese Luftangriffe stellen eine Verletzung der irakischen Souveränität dar, untergraben die Bemühungen der irakischen Regierung und stellen eine Bedrohung dar, die für den Irak und die Region schreckliche Konsequenzen haben könnte», teilte der irakische Militärsprecher Yahya Rasool in einer Erklärung mit. Auch syrische Staatsmedien meldeten US-Angriffe auf Gebiete in Syrien, unter anderem nahe der Grenze zum Irak.

Den USA zufolge haben die Luftangriffe insgesamt mehr als 85 Zielen gegolten, die in Verbindung mit den Revolutionsgarden des Iran und den von diesen unterstützten Milizen stehen. Wie das US-Militär am Freitag in einer Erklärung mitteilte, wurden bei den Angriffen unter anderem Kommando- und Kontrollzentren, Raketen-, Flugkörper- und Drohnenlager sowie Einrichtungen für die Logistik- und Munitionsversorgungskette getroffen.

Vor einer Woche hatte es im Nahen Osten zum ersten Mal seit Beginn des Gaza-Krieges Anfang Oktober bei einem Angriff auf US-Truppen Tote gegeben. Drei amerikanische Soldaten starben bei einer Drohnenattacke im Nordosten Jordaniens nahe der Grenze zu Syrien, wie US-Präsident Joe Biden am Sonntag (Ortszeit) mitgeteilt hatte. Rund 40 weitere Soldaten wurden verletzt. Biden machte radikale, vom Iran unterstützte Milizen dafür verantwortlich. Der Iran hatte eine Verwicklung zurückgewiesen. Mit dem Angriff auf die US-Soldaten hatten sich die Spannungen in der Region noch einmal deutlich verschärft.

(Reuters)