Sollte Harris wie von Biden gewünscht von den Demokraten zur Präsidentschaftskandidatin nominiert werden, könnte erstmals in der über zwei Jahrhunderte andauernden US-Demokratie eine Frau das höchste Amt im Staat erlangen. Harris ist zudem eine Schwarze. Amerikanische Wähler haben mit Barack Obama erst einmal einen Schwarzen zum Präsidenten gewählt.
«Werden ihre Rasse und ihr Geschlecht ein Thema sein? Auf jeden Fall», sagte die Mitbegründerin des Black Voters Matter Fund, LaTosha Brown, voraus. Harris stünde vor grossen Herausforderungen: Sollte sie Präsidentschaftskanditin der Demokraten werden, hätte sie kaum drei Monate Zeit, um den Wahlkampf zu führen und die Partei und die Spender hinter sich zu vereinen.
Trotzdem sind viele Demokraten zuversichtlich. Sie führen an, dass die 59-jährige Harris zwei Jahrzehnte jünger als Trump sei. Sie ist zudem eine Wortführerin ihrer Partei im Streit über das Abtreibungsrecht, das viele Republikaner verschärfen wollen. Vor allem bei jungen Wählern und im linken Flügel der Demokraten ist dies ein wichtiges Thema. Zudem glauben viele Parteifreunde, Harris könnte schwarze Wähler motivieren, ihre Stimme den Demokraten zu geben. Auch bauen viele auf die Fähigkeit von Harris, scharfe und kontroverse Debatten führen zu können.
Brown vertraut darauf, dass der Unterschied zum republikanischen Lager sehr deutlich wird, wo mit Präsidentschaftskandidat Donald Trump und seinem Vize J.D. Vance weisse Männer den Ton angeben. Kritiker werfen beiden vor, rassistische und sexistische Ressentiments zu befeuern und politische Forderungen auch mit Unwahrheiten zu untermauern. «Das ist für mich ein Spiegelbild der amerikanischen Vergangenheit», sagte die Expertin über das republikanische Duo. Anders wertete sie Harris: «Sie spiegelt Amerikas Gegenwart und Zukunft wider.»
Gleichwohl bleiben Zweifel in der Partei bestehen, ob Harris es schaffen kann, Trump in die Schranken zu weisen. Während ihrer Zeit als Vizepräsidentin trat sie wenig in Erscheinung und konnte bei einigen ihr zugewiesenen Themen wie Einschränkung der Migration kaum punkten. Zudem wird befürchtet, dass sie ein Opfer der immer noch vorhandenen Rassen- und Geschlechterdiskriminierung in den Vereinigten Staaten werden könnte.
Dabei sind nach Erkenntnissen von Meinungsforschern ihre Chancen nicht schlecht. In einer Reuters/Ipsos-Umfrage von Mitte Juli - unmittelbar nach dem Attentat auf Trump - wurde auch nach den Vorlieben bei einem hypothetischen Duell zwischen Harris und dem republikanischen Kandidaten gefragt. Demnach lagen beide mit jeweils 44 Prozent gleichauf.
In Befragungen der letzten Juli-Woche lag Trump wiederum vorne. Die Auswertung der Nachrichtendienstleisters «Real Clear Politics» ergab 48,1 Punkte für Trump und 46,1 Punkte für Harris.
(Reuters)
2 Kommentare
Der Artikel konzentriert sich - wie viele Linke - auf Rasse und Geschlecht und geht nicht auf die inhaltlichen Unterschiede der Kandidaten ein.
Hauptunterschied ist das Trump für eine moderne Wettbewerbswirtschaft mit den modernen Energieträgern Gas, Öl und Kohle steht, während Harris für eine grüne Verbots- und Regulierungskultur steht. Beispiele sind der Bundesstaat Florida der freiheitlich regiert wird und Kalifornien der seit Jahrzehnten links regiert wird auf der anderen Seite. Es zeigt sich go woke, go broke.
Beide Seiten stellen die Demokratie mit ihrer Gewaltenteilung in Frage in dem versucht wird den Kongress mit Anordnungen zu umgehen. Bei den Linken sucht man die Unabhängigkeit der Justiz in Frage zu stellen. Des Weiteren stehen die Linken für eine intensive Meinungszensur.
Schöne Welt mit "modernen Energieträgern Gas, Oel und Kohle" ? Noch nie was gehört von Wasserstoff ? Noch nie was gehört von Strom ? Und was soll das ewige "links/rechts" Geheule ? Noch nie etwas gehört von Sach-statt Parteienpoliti ? Wo waren Sie die letzten 20 Jahre ? Arme Welt die so denkt.