Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im vierten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 2,3 Prozent zu, wie das US-Handelsministerium am Donnerstag in einer ersten Schätzung mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit plus 2,6 Prozent gerechnet. Im Sommerquartal hatte es noch zu einem Anstieg von 3,1 Prozent gereicht. Getragen wurde die Konjunktur von Oktober bis Dezember von den privaten Konsumausgaben, die mit 4,2 Prozent stärker kletterten als im dritten Quartal.
Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds wird die US-Wirtschaft 2025 unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump deutlich stärker wachsen als bisher gedacht. Der IWF erhöhte jüngst seine Prognose für die weltgrösste Volkswirtschaft um 0,5 Punkte auf 2,7 Prozent.
Offen ist, wie sich Trumps Wirtschaftspolitik auswirkt. Der Republikaner dürfte eine sehr unternehmensfreundliche Politik verfolgen, mit niedrigen Steuern und weniger staatlichen Vorschriften. Er dürfte aber auch neue Handelskonflikte anzetteln - dies würde vor allem die Nachbarn Kanada und Mexiko sowie China und die EU belasten. Auch die deutschen Exporteure würden Strafzölle auf Importe in die USA deutlich spüren.
Die Handelspolitik dürfte Fachleuten zufolge für mehr Inflation in den USA sorgen und damit auch die Geldpolitik der US-Notenbank Fed beeinflussen. Die Währungshüter hatten am Mittwoch eine Zinspause eingelegt und den Leitzins unverändert in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent gelassen. Damit endete die Senkungsserie vorerst, die im September begonnen hatte und der zwei weitere Lockerungen folgten. Die Fed habe angesichts der robusten Konjunkturlage laut Notenbank-Chef Jerome Powell «keine Eile», weitere Schritte einzuleiten. Trump hatte für niedrigere Zinsen plädiert und kritisierte die Fed-Zinspause.
(Reuters)