Aus der Führungsebene der US-Notenbank mehren sich die Signale für eine baldige Zinswende. US-Währungshüter Alberto Musalem sagte am Donnerstag, der Zeitpunkt für eine geldpolitische Lockerung rücke «möglicherweise näher». Die jüngsten Daten hätten seine Zuversicht mit Blick auf einen nachhaltigen Rückgang der Inflation gestärkt, fügte der Chef des Notenbankbezirks St. Louis auf einer Veranstaltung in Louisville im Bundesstaat Kentucky hinzu.
Derzeit hält die Federal Reserve den geldpolitischen Schlüsselsatz noch in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Im September steht laut Fed-Chef Jerome Powell eine Senkung zur Debatte, falls die Daten mehr Zuversicht in ein nachhaltiges Abflauen des Preisdrucks vermitteln. Zuletzt waren die Verbraucherpreise nicht mehr so stark gestiegen: Die Teuerungsrate sank im Juli auf 2,9 Prozent, nach 3,0 Prozent im Juni.
Die Zentralbank will mit ihrer Hochzinspolitik die Inflation eindämmen und dabei auch den Arbeitsmarkt abkühlen, ohne jedoch den Konjunkturmotor abzuwürgen. Enttäuschende Zahlen vom Arbeitsmarkt hatten Anfang des Monats an den Finanzplätzen Angst vor einer Rezession in den USA geschürt, die aber angesichts positiver Konjunkturdaten wie der zuletzt rückläufigen Zahl von Arbeitslosenanträgen zusehends schwindet.