Der Chef des Fed-Bezirks Philadelphia, Patrick Harker, befürchtet, dass noch höhere Kosten für die Kreditaufnahme die Wirtschaft ausbremsen könnten, wie er dem «Wall Street Journal» in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview sagte.

Die Zentralbank könne wahrscheinlich bis Anfang 2024 abwarten und dann entscheiden, ob sie mit der zurückliegenden Serie an Zinserhöhungen genug zur Bekämpfung der Inflation getan habe oder nicht. Auch Harkers Kollege Thomas Barkin, der den Fed-Bezirk Richmond leitet, sieht die Notenbank zurzeit nicht unter Zugzwang.

Die Inflation erweist sich jedoch als hartnäckig. Die Verbraucherpreise stiegen im September um 3,7 Prozent und damit im selben Tempo wie im August. Die Notenbank hat die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent gehievt, um ihrem Ziel einer Teuerungsrate von zwei Prozent näherzukommen. Im September legten die Währungshüter eine Pause ein.

Sie fassten in ihrem Ausblick allerdings noch eine Erhöhung um einen viertel Prozentpunkt für dieses Jahr ins Auge. Mit Blick auf die weiteren Zinsentscheide Anfang November und Mitte Dezember erhoffen sich die Finanzmärkte nunmehr einen Fingerzeig von US-Notenbankchef Jerome Powell bei einem Auftritt in New York. Dieser äussert sich am Donnerstag zum Wirtschaftsausblick.

(Reuters)