Eine solche geldpolitische Lockerung sei kurzfristig nicht wahrscheinlich, sagte der Chef des Notenbankbezirks Philadelphia. Er verwies am Mittwoch auf die Orientierungslinie der Zentralbank Federal Reserve (Fed) für die Finanzmärkte. Demnach müssen die Zinssätze länger höher bleiben, damit die Inflationsrate nachhaltig sinken kann. Harker, der dieses Jahr in dem für die Zinspolitik zuständigen Offenmarktausschuss stimmberechtigt ist, erwartet, dass die Teuerungsrate im nächsten Jahr auf drei Prozent fallen und danach auf das Zwei-Prozent-Ziel der Fed absinken wird.

Obwohl der Währungshüter mit einer Verlangsamung des Wachstums rechnet, geht er nicht davon aus, dass die US-Wirtschaft in eine Rezession abrutscht. Harker äusserte sich kurz vor dem an den Finanzmärkten mit Spannung erwarteten Auftritt des US-Notenbankchefs Jerome Powell (20.00 Uhr MEZ) auf einer Konferenz des Internationalen Währungsfonds in Washington.

Die Notenbank hat die Zinsen auf zwei Sitzungen in Folge nicht angetastet. Sie hielt den geldpolitischen Schlüsselsatz in der Bandbreite von 5,25 bis 5,50 Prozent und die Tür für eine Erhöhung offen.

Aus dem Kreis der Währungshüter waren zuletzt unterschiedliche Signale zu hören, wie es weitergehen soll - das Zinsniveau halten oder es womöglich weiter anheben. Der heiss gelaufene US-Arbeitsmarkt hatte sich im Oktober abgekühlt und den Finanzmärkten Sorgen vor steigenden Leitzinsen genommen. Zugleich spekulieren Händler darauf, dass Zinssenkungen näher rücken könnten.

(Reuters)