Fachleute gehen davon aus, dass mehr als 15,8 Millionen Neuwagen in den USA verkauft wurden, das sind so viele wie seit 2019 nicht mehr. GM dürfte dabei die Krone als grösster US-Hersteller verteidigen. «Es war ein volatiles Jahr für den Neuwagenmarkt, aber es hat wohl mit einem starken Abschluss geendet», sagte Charlie Chesbrough, Volkswirt bei Cox Automotive. Zugute kam den Unternehmen eine «bemerkenswert robuste» Kauflaune bei den Verbrauchern, wie GM-Finanzchef Paul Jacobson sagte.
Nach Einschätzung von Cox dürfte allein GM fast 2,7 Millionen Neuwagen verkauft haben. Schlechter gelaufen sein dürfte es dagegen bei der Chrysler-Mutter Stellantis und beim Elektroautobauer Tesla. Bei Stellantis standen sich die Fahrzeuge bei den Händlern die Reifen platt, das Unternehmen leidet unter den Folgen seiner aggressiven Preispolitik - was letztlich den langjährigen Chef Carlos Tavares den Job kostete.
Tesla dagegen bekam die geringere Nachfrage nach Elektroautos zu spüren, zudem altert die Flotte. Das Unternehmen setzte weltweit 2024 erstmals weniger Autos ab als im Vorjahr. Insgesamt wurden nach Cox-Berechnungen etwa 1,3 Millionen Elektroautos auf dem US-Markt verkauft, das entspricht einem Marktanteil von etwa acht Prozent. 2023 waren es noch ungefähr 100'000 Elektroautos weniger. Die Fahrzeuge könnten zum Jahresende einen Schub erhalten haben, weil sich viele Verbraucher noch die staatliche Förderung sichern wollten. Im Januar tritt der Republikaner Donald Trump sein Amt an, und es ist unklar, ob er an der Elektro-Förderung festhält.
Beflügelt wurde der US-Automarkt zum Jahresende auch durch höhere Kaufanreize, wie die Experten von J.D. Power schrieben. Das dürfte auch Auswirkungen auf das laufende Jahr haben. J.D.Power-Experte Thomas King verwies darauf, dass die Lagerbestände der Händler gefüllt seien und insbesondere günstige Fahrzeuge verfügbar seien. Das dürfte für 2025 helfen.
(Reuters)