Die US-Luftfahrtbehörde FAA (Federal Aviation Administration) hat die Falcon-9-Rakete des US-Konzerns SpaceX vorläufig mit einem Startverbot belegt. Laut einer Erklärung der Luftfahrtbehörde wird die Falcon 9 am Boden bleiben, bis SpaceX die Ursache der Panne vom Donnerstag untersucht, die Rakete repariert und eine neue Genehmigung der Behörde erhalten habe. Dies könne je nach Komplexität des Problems mit dem Triebwerk der Rakete mehrere Wochen oder Monate dauern.

Ein Sprecher der US-Raumfahrbehörde Nasa sagte dazu, dass die Nasa alle Falcon 9-Missionen von SpaceX genau verfolge. «SpaceX war mit Informationen sehr entgegenkommend und bezieht die Nasa in die laufende Untersuchung der Anomalie ein, um das Problem zu verstehen und einen Weg nach vorne zu finden».

Rund eine Stunde nach dem Start der Falcon-9-Rakete am Donnerstag war es nach Angaben des SpaceX-Unternehmens von Tesla-Chef Elon Musk zu Problemen mit dem Triebwerk gekommen. Dadurch seien die an Bord befindlichen Starlink-Satelliten in einer niedrigeren Umlaufbahn als geplant ausgesetzt worden und es bestehe das Risiko, dass die Flugkörper in der Erdatmosphäre verglühten.

Das Raumfahrtunternehmen versucht nun, die am Donnerstag begonnene Mission zu retten. Bislang habe man mit fünf der insgesamt 20 Satelliten Kontakt aufgenommen und wolle deren Umlaufbahn mit Hilfe ihrer Ionenantriebe beeinflussen, schrieb das Unternehmen auf dem Kurznachrichtendienst X seines Chefs Musk. Der US-Milliardär ergänzte, dass SpaceX die Software der Satelliten aktualisiere, um die bordeigenen Triebwerke stärker als üblich zu zünden. Dadurch solle ein Wiedereintritt in die Atmosphäre vermieden werden. «Im Gegensatz zu einer Star-Trek-Folge wird das wahrscheinlich nicht funktionieren, aber es ist einen Versuch wert», schrieb Musk.

Mit der missglückten Mission des weltweit am häufigsten eingesetzten Raketentyps endet eine Erfolgsserie, mit der sich SpaceX eine Vorreiterrolle in der Branche gesichert hatte. «Wir wussten, dass diese unglaubliche Serie irgendwann enden musste, aber 344 Flüge hintereinander sind erstaunlich», sagte Tom Mueller, der ehemalige Vizepräsident für Antriebssysteme, der die Triebwerke der Falcon 9 entworfen hat. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass das Team das Problem beheben und den Zyklus wieder beginnen werde.

Zahlreiche Länder und Raumfahrtunternehmen setzen auf das privat geführte Unternehmen, um ihre Satelliten und Astronauten ins All zu schicken. Branchenkenner schätzen den Wert des Konzerns auf etwa 200 Milliarden Dollar. Die akut gefährdeten Satelliten könnten zusammen mindestens zehn Millionen Dollar wert sein.

(Reuters)