Das Barometer für das Verbrauchervertrauen sackte im März auf 57,9 Punkte ab - nach 64,7 Zählern im Vormonat, wie die Universität Michigan am Freitag zu ihrer Umfrage mitteilte. Es war die dritte Eintrübung der Stimmung in Folge. Von Reuters befragte Experten hatten aber nur einen Rückgang auf 63,1 Punkte erwartet. Die US-Bürger bewerten ihre Lage in der Umfrage etwas schlechter als im Februar. Die Aussichten für die nächsten Monate sehen die Verbraucher zudem wesentlich pessimistischer als im Vormonat: Hier hatten Experten eigentlich eine leichte Verbesserung erwartet.
Mit Blick auf die kommenden zwölf Monate rechnen die Verbraucher mit einer Teuerungsrate für Waren und Dienstleistungen von 4,9 Prozent, im Februar hatten sie 4,3 Prozent veranschlagt. Der März-Wert ist die höchste Inflationserwartung, die seit November 2022 je gemessen wurde.
Viele Verbraucher erwähnten in der Befragung das hohe Mass an Unsicherheit in Bezug auf politische und andere wirtschaftliche Faktoren: «Häufige Schwankungen in der Wirtschaftspolitik erschweren es den Verbrauchern, für die Zukunft zu planen, unabhängig von den eigenen politischen Präferenzen», erläuterte Umfrage-Leiterin Joanne Hsu.
Folgen der Zollpolitik stehen noch aus
Die US-Notenbank strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Experten gehen davon aus, dass sie den Leitzins bei ihrer Sitzung am Mittwoch in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent belassen wird. Zentralbankchef Jerome Powell hat klargemacht, dass die Währungshüter keine Eile mit weiteren Zinssenkungen haben. Zunächst will sich die Federal Reserve einen Überblick darüber verschaffen, wie sich der Politikwechsel unter der Regierung Trump auf Inflation und Konjunktur auswirkt.
Zuletzt liess der Preisauftrieb zwar etwas nach. Die von Trump teils angedrohten oder bereits verhängten Strafzölle bergen allerdings ein neues Inflationsrisiko, weil dadurch Importe aus den betroffenen Ländern teurer werden dürften. Die Commerzbank-Experten Christoph Balz und Bernd Weidensteiner verweisen darauf, dass die preistreibenden Auswirkungen der Zölle noch ausstehen: «Wir erwarten daher weiterhin, dass die Inflation in den nächsten Monaten wieder anziehen dürfte.»
Das Fed-Direktoriumsmitglied Christopher Waller sieht vor diesem Hintergrund derzeit keine Notwendigkeit für eine Senkung der Leitzinsen in der nächsten Woche. Er warnte, dass die zusätzlichen Zölle für die Wirtschaft insgesamt schwieriger zu verkraften sein dürften.
(Reuters/cash)