Die Aktie der Credit Suisse konnte in den vergangenen Tagen zwar etwas Boden gutgemacht. Mit einem satten Minus von gut 15 Prozent seit Jahresbeginn wird der kleineren der beiden Schweizer Grossbanken allerdings noch immer die wenig ruhmreiche Rolle des diesjährigen SMI-Schlusslichts zuteil. Zum Vergleich: Die Aktie der ewigen Erzrivalin UBS kostete zuletzt fast 24 Prozent mehr als Anfang Januar.
Ein Kauf sei die Credit-Suisse-Aktie deswegen trotzdem nicht, wie die US-Investmentbank Jefferies festhält. Sie warnt davor, dass die Credit Suisse auch im dritten Quartal Marktanteile verloren haben könnte und stützt sich dabei auf Erhebungen der Beratungsfirma Dealogic ab. Wie diese zeigen, konnte die Grossbank zuletzt weder im Geschäft mit Kapitalmarkttransaktionen, noch in jenem mit Firmenübernahmen und –fusionen mit anderen Anbietern Schritt halten.
Jefferies hält Kurse von 7 Franken für möglich
Hinzu komme, dass sich die Credit Suisse nach den milliardenschweren Verlusten mit dem Investmentvehikel Archegos bewusst einer Reduktion von Geschäftsrisiken verschrieben habe. Auch das schlage negativ auf die Ertragsentwicklung durch, so Jefferies weiter.
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Die US-Investmentbank bleibt mit ihren Gewinnschätzungen deshalb um bis zu 5 Prozent unter den durchschnittlichen Annahmen anderer Banken. Dieser Umstand spiegelt sich auch im "Hold" lautenden Anlageurteil sowie im Kursziel von 10 Franken für die Aktie wider. Im ungünstigsten Fall sieht man ihr Kurs bei Jefferies gar auf 7 Franken fallen.
Quartalszahlen dürften Klarheit schaffen
Dem widerspricht die britische Barclays entschieden. Sie gibt den Aktie mit "Overweight" und einem Kursziel von 12,50 Franken ganz klar den Vorzug gegenüber jener der UBS. Letztere wird mit "Underweight" und einem Kursziel von 15 (zuvor 14,50) Franken eingestuft.
Doch auch Barclays räumt ein, dass von den anstehenden Drittquartalszahlen der Credit Suisse wichtige Signale für die Börse ausgehen werden. Allerdings werden sich die Aktionärinnen und Aktionäre noch bis zum 4. November gedulden müssen. Erst dann wird die Grossbank nämlich über die Geschäftsentwicklung für die Zeit zwischen Anfang Juli und Ende September berichten. An diesem Tag wird sich auch zeigen, ob die Warnung vor weiteren Marktanteilsverlusten wirklich gerechtfertigt ist.