Die US-Inflation legte im September im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozent zu. Das teilte das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Die von Bloomberg befragten Ökonomen erwarteten einen Anstieg um 0,3 Prozent.

Auf Vergleichsbasis zum Vorjahresmonat stiegen die Konsumentenpreise im September um 3,7 Prozent und damit im selben Tempo wie bereits im August. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Experten hatten einen leichten Rückgang auf 3,6 Prozent erwartet.

Besonderes Augenmerk legen die Währungshüter auch auf die sogenannte Kernrate, bei der die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel ausgeklammert bleiben. Diese Rate sank im September auf 4,1 von 4,3 Prozent im August. Ökonomen hatten damit gerechnet.

«Die Kern-Inflationsrate macht auf ihrem Rückzugsweg weitere Fortschritte. Erst wenn sich die Frühjahrsonne wieder zeigt, dürfte die Zwei vor dem Komma wieder auftauchen», sagte Ökonom Bastian Hepperle von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. 

Die US-Notenbank Federal Reserve dürfte aus seiner Sicht geduldig bleiben und auf eine weitere Leitzinserhöhung verzichten. Die Zinserwartungen werden nicht kleiner werden, urteilt dagegen Ulrich Wortberg von Helaba.

Der Swiss Market Index, der vor der Veröffentlichung der Inflationsdaten 0,2 Prozent im Plus gestanden hatte, gibt die Gewinne ab und rutscht ins Minus.

Die US-Notenbank Fed hat die Zinsen seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent gehievt, um die Inflation einzudämmen. Die Notenbank könnte angesichts der jüngsten Inflationsdaten die Leizinsen noch höher schrauben. Sie strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an, die als ideal für die Konjunktur gilt.

Angesichts unsicherer Wirtschaftsaussichten ist die Notenbank geldpolitisch auf ein vorsichtiges Vorgehen bedacht, wie aus den Protokollen der jüngsten Zinssitzung hervorgeht. Dabei tastete sie den Leitzins nicht an.

Mehrere US-Währungshüter wiesen zuletzt daraufhin, dass mit dem Anstieg der Zinsen am Kapitalmarkt geldpolitische Straffungsmassnahmen nicht mehr so dringlich seien. Denn die Finanzmärkte bewegten sich bereits in die gewünschte Richtung.

(Reuters/cash)