Der Einkaufsmanagerindex sank auf 53,0 Zähler von 56,1 Punkten im Mai und damit auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren, wie aus der am Freitag veröffentlichten Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Das Barometer liegt damit aber immer noch über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Von Reuters befragte Experten hatten nur mit einem Rückgang auf 54,9 Zähler gerechnet. Der Teilindex für das Neugeschäft sank erstmals seit Mai 2020 unter die 50-Punkte-Marke.
"Der Einkaufsmanagerindex der US-Industrie liegt trotz des grösser als erwartet ausgefallenen Rückgangs noch klar im Wachstumsbereich", erklärte Helaba-Ökonom Ralf Umlauf. Deshalb dürfte die US-Notenbank Fed zunächst an ihrem Ziel festhalten, die Zinsen deutlich und zügig zu erhöhen. "Allerdings nimmt die konjunkturelle Dynamik ab." Die längerfristigen Zinserwartungen dürften daher tendenziell gedämpft werden, betonte Umlauf.
Der US-Immobilienmarkt entwickelte sich unterdessen im Mai ebenfalls schlechter als erwartet. Die Bauausgaben sanken um 0,1 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium mitteilte. Experten hatten mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet. Allerdings wurde der Anstieg im April massiv auf 0,8 Prozent hochrevidiert. Die Ausgaben im privaten Sektor stagnierten im Mai, während sie bei der öffentlichen Hand um 0,8 Prozent zurückgingen.
(Reuters)