Die Aktien von Nestlé fallen am Dienstag 0,76 Prozent auf 94,38 Franken. Damit entfernen sich die Aktien weiter vom Vier-Monate-Hoch bei etwas über 98 Franken, das der Titel noch vor rund zwei Wochen erreicht hatte.

Citigroup senkte am Dienstag das Kursziel für Nestlé auf 110 von 115 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Buy". Dank Innovationen, Kapazitätserweiterungen und einen zusätzlichen Handelstag dürfte sich das Mengenwachstum (RIG) bei Nestlé im zweiten Quartal beschleunigt haben, schreibt der zuständige Analyst. Auch für die zweite Jahreshälfte nimmt er eine "konstruktive" Haltung ein.

Allerdings werde die Preisgestaltung anspruchsvoll, schreibt er weiter. Das Erreichen der Margenerwartungen erfordere daher wohl eine "aggressivere Kostenkontrolle".

Anfang Juni bestätigte Nestlé-CEO Mark Schneider an einer Konferenz von JPMorgan, dass das interne Realwachstum, das die Absatzvolumen und Veränderungen im Produktmix umfasst, im zweiten Quartal anziehen dürfte. Im ersten Quartal war die Messzahl um zwei Prozent gesunken. Schneider bekräftigte zudem, dass das organische Umsatzwachstum im Gesamtjahr 2024 um vier Prozent zulegen dürfte.

Das verhalf der Nestlé-Aktie zu einer mehrtägigen Rallye, die fast bis auf die Marke von 100 Franken führte und Investoren etwas beruhigte. Denn zuvor hatte sich der Titel nach dem Rekordhoch im Dezember 2021 wegen Inflationsängsten und hausgemachten Problemen wie enttäuschendem organischem Wachstum in einem Abwärtssog befunden. CEO Schneider musste Anfang März in einer seltenen Stellungnahme zum Aktienkurs gar einräumen, dass man mit der Entwicklung des eigenen Valors nicht zufrieden sei.

Einen fast schon symbolischen Schritt in der Transformation des Unternehmens hin zu mehr Gesundheits- und Pharmalösungen tat Nestlé vorletzte Woche. Nestle Health Science, die Gesundheitssparte der Firma, wird die Rechte an Seres Therapeutics' Vowst erwerben, teilte das Unternehmen mit. Damit erhält Nestle Health Science vollen Zugang zu der ersten Pillenalternative überhaupt zu Fäkaltransplantationen bei einer tödlichen Infektion. Die Pille konkurriert mit der fäkalen Transplantationstherapie von Ferring Pharmaceuticals aus der Schweiz.

Nestlé veröffentlicht die Halbjahreszahlen am 25. Juli.

(cash)