Unter dem Strich entstanden 192'000 neue Stellen in der Privatwirtschaft, wie der Personaldienstleister ADP am Mittwoch zu seiner Firmenbefragung mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Stellenzuwachs von 175'000 gerechnet. Das Plus im März wurde zudem von ursprünglich 184.000 auf nunmehr 208'000 nach oben korrigiert.

«Die Neueinstellungen im April waren breit gefächert», sagte ADP-Chefvolkswirtin Nela Richardson angesichts von Zuwächsen in Industrie, Baubranche und bei Dienstleistern. «Lediglich die Informationsbranche - Telekommunikation, Medien und IT - zeigte Schwäche.» Hier habe es Arbeitsplatzverluste und den geringsten Lohnzuwachs seit August 2021 gegeben.

Am Freitag veröffentlicht die Regierung in Washington ihren Arbeitsmarktbericht, der auch den öffentlichen Dienst umfasst. Experten erwarten für April einen Stellenzuwachs von 243'000 ausserhalb der Landwirtschaft, nach 303'000 im März. Einer volkswirtschaftlichen Faustformel zufolge genügen schon rund 100'000 zusätzliche Stellen pro Monat, um die wachsende Bevölkerung in den USA mit einer ausreichenden Zahl an Jobs zu versorgen.

Die US-Notenbank Fed hat mit einer Serie von Zinserhöhungen die hohe Inflation bekämpft und damit auch versucht, den Arbeitsmarkt abzukühlen. Zuletzt pausierte sie mehrfach und beliess den Schlüsselzins in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Gespannt warten die Finanzmärkte auf die am Abend anstehende Zinsentscheidung. Angesichts der ungebrochenen Inflationswelle dürfte die Notenbank an ihrer Hochzinspolitik festhalten.

(Reuters)