Die US-Verbraucher zeigen sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte wieder kauffreudiger. Sie steigerten ihre Konsumausgaben im Juli um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Freitag mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten mit einem Plus in dieser Höhe gerechnet, nach einem Zuwachs von 0,3 Prozent im Juni. Zugleich sank die Sparquote von 3,1 auf 2,9 Prozent.

Der private Konsum ist die tragende Säule der US-Wirtschaft, die trotz der Hochzinspolitik der Notenbank ihr Wachstumstempo im Frühjahr mehr als verdoppelte. Das Bruttoinlandsprodukt legte zwischen April und Juni aufs Jahr hochgerechnet um 3,0 Prozent zu, nach plus 1,4 Prozent zu Jahresbeginn. Ein überraschend niedriger Stellenzuwachs und ein Dreijahreshoch bei der Arbeitslosenquote hatten Anfang August aber an den Finanzmärkten die Angst vor einer Rezession in den USA genährt, die sich wegen positiver Konjunkturdaten zuletzt aber wieder gelegt hat.

Frische Impulse könnten bald von der Notenbank Federal Reserve (Fed) kommen, die ihren Leitzins mit einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent sehr hoch hält. Eine erste Senkung dürfte nach Einschätzung von Analysten angesichts der nachlassenden Inflation im September kommen. Die Währungshüter achten besonders auf die Preisentwicklung eines festen Warenkorbs, der auf die persönlichen Ausgaben der US-Konsumenten bezogen ist. Der hieraus berechnete sogenannte PCE-Index legte im Juli zum Vorjahresmonat erneut um 2,5 Prozent zu, so das Handelsministerium. Experten hatten mit einem etwas höheren Wert von 2,6 Prozent gerechnet.

Beim sogenannten PCE-Kernindex, der die schwankungsanfälligen Nahrungsmittel- und Energiekosten ausklammert, ergab sich wie im Vormonat ein Wert von 2,6 Prozent. Hier hatten Ökonomen einen Anstieg auf 2,7 Prozent erwartet.

(Reuters)