Der Franken zeigt sich zu wichtigen Währungen fester: Der Euro ist am Nachmittag zur Schweizer Währung unter die Marke von 95 Rappen abgerutscht und notiert noch bei 0,9495 Franken. Dieses Niveau wurde zuletzt Mitte Februar 2024 erreicht. Auch der Dollar hat zum Franken im Tagesverlauf klar nachgegeben, zuletzt notierte er bei 0,8844 Franken.
Wie die Devisen-Experten der Valiant-Bank schreiben, ist es gerade einmal drei Wochen her, dass man fast täglich Berichte über den schwachen Franken lesen konnte, die meist das baldige Überspringen der Parität zum Euro prophezeiten. «Seit dann haben Äusserungen von SNB-Präsident Thomas Jordan, die Zinssenkung der EZB, die Europawahl und zuletzt die Ansetzung von Neuwahlen zum französischen Parlament den Franken gestärkt und Euro geschwächt.» Bereits über die Hälfte seines Zugewinns seit Anfang Jahr sei schon wieder ausradiert. Mit Blick auf die anstehende Lagebeurteilung der SNB am Donnerstag glauben die Experten, dass die Wechselkurse nicht besonders stark und auch nur kurzzeitig reagieren dürften.
Zunächst aber richtete sich am heutigen Berichtstag der Fokus auf Konjunkturdaten aus Deutschland. Die Konjunkturerwartungen hiesiger Finanzexperten haben sich im Juni zwar unerwartet nur geringfügig verbessert, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, äussert sich dennoch optimistisch. Was zähle, sei die deutliche Erholung des Konjunkturbarometers in den vergangenen Monaten. «Die Botschaft lautet: Ein Aufschwung steht ins Haus.»
Die Bewertung der Konjunkturlage indes trübte sich laut ZEW überraschend etwas ein. Dabei könnte die Verunsicherung nach der Europawahl eine Rolle gespielt haben, schreibt Volkswirt Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen.
Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hatte eine Schlappe erlitten und nationale Neuwahlen angesetzt. Infolgedessen war der Euro insbesondere in der zweiten Hälfte der vergangenen Woche unter Druck geraten. Am Montag dann konnte sich die Gemeinschaftswährung etwas erholen.
(AWP)
4 Kommentare
Die FIAT Währungen tendieren alle gegen Null. In doubt zoom out. Wer erinnert sich noch an den Euro als er gestartet wurde? 1.60 CHF oder ä. Der Dollar war vor 20 Jahren auch bei 1.80 CHF. Daher werden diese Währungen in 20 Jahren wieder gegen 50% abgewertet haben. Wer jetzt denk, dass der CHF nicht entwertet liegt falsch.
Es gibt einen guten Artikel der Handelszeitung. 100 CHF in 100 Jahren.
PS: Es liegt nicht an den Gütern. Die dürften heutzutage effizienter hergestellt und verteilt werden können.
Richtig, der USD war 1972 bei CHF 3.80.
Es dürfte keine 20 Jahre mehr brauchen, bis er sich Null annähert.
Es liegt nicht an den Gütern. Die dürften heutzutage effizienter hergestellt und verteilt werden können. An was liegt es denn sonst?
peter+ern
Wie gesagt. An der nicht endenden Gelddruckerei der Staaten. Sie verwässern das Geld und rauben deine Kaufkraft.
Du bist Apfelbauer und pflanzt Äpfel an. Der Staat ist auch Auch Bauer und kann in schier unbegranzter Menge und ohne Aufwand Äpfer erzeugen. Er zwingt dich sogar mit Äpfeln zu handeln. Du darfst nicht Birnen anpflanzen, denn das ist verboten.
Deine einzige Chance ist Kredit aufzunehmen und (sinnlos) noch mehr Äpfel zu produzieren um noch etwas zu verdienen. Dir ist dabei egal, dass es zu viele Äpfel geben wird, denn du musst für dich schauen. Klar ist, dass du nicht mit Äpfeln sparen kannst, da jeder einzelne Apfel immer weniger Wert hat.
Es ist etwas komplizierter, aber im Grunde läuft es so ab.