Mitten im Ringen um die deutsche Commerzbank sowie eine Neuordnung der italienischen Finanzbranche steigt die Grossbank Unicredit auch bei Italiens grösstem Versicherer Generali ein. Die italienische Mutter der deutschen Hypovereinsbank erklärte am Sonntag überraschend, sie habe an der Börse 4,1 Prozent der Generali-Aktien gekauft und halte weitere 0,6 Prozent im Rahmen von Dienstleistungen für ihre Kunden.
«Unicredit hat kein strategisches Interesse an Generali», erklärte die Grossbank. Es handle sich um eine reine Finanzbeteiligung. Unicredit konzentriere sich weiterhin auf ihr Übernahmeangebot für den italienischen Konkurrenten Banco BPM und ihre Beteiligung an der Commerzbank.
Allerdings könnte Unicredit-Chef Andrea Orcel den Generali-Anteil als Verhandlungsmasse im Ringen um andere Firmenbeteiligungen nutzen. So ist an Generali auch die Mediobanca beteiligt. Sie liegt wiederum im Streit mit anderen Aktionären, denen ihrerseits ein Interesse an der Banco BPM nachgesagt wird, auf die auch UniCredit ein Auge geworfen hat.
Die Unicredit hatte im Dezember erklärt, sie kontrolliere etwa 28 Prozent der Commerzbank-Anteilsscheine. Davon halte sie rund 9,5 Prozent der Aktien direkt. Auf weitere 18,5 Prozent habe sich das Institut Zugriff durch Derivate gesichert. Die Commerzbank hatte erklärt, sie sehe das Vorgehen der Italiener als feindlich an.
(Reuters)