Das Schweizer Unternehmen habe es versäumt, die direkten Emissionen seiner Werke zu senken oder genug für die Reduzierung von Material- und Energieverschwendung auszugeben, teilte die amerikanische Industrious Labs am Donnerstag mit. In der Zementbranche seien eine ganze Reihe von Netto-Null-Projekten am Laufen, erklärte Industrious Labs-Partner Nachy Kanfer. «Holcim hinkt hinterher.»
Nach Angaben des Branchenverbandes Global Cement and Concrete Association sind die Zementunternehmen für rund sieben Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Industrious Labs bewertete die Nachhaltigkeitsleistung von Holcim mit «D» - der zweitschlechtesten möglichen Note. Die Abspaltung des Geschäfts verberge steigende Kosten und das Versäumnis, ausreichend auf die wachsende Nachfrage nach sauberem Zement einzugehen, so die gemeinnützige Umweltorganisation. Das US-Geschäft soll im ersten Halbjahr 2025 in New York notiert werden und könnte früheren Firmenschätzungen zufolge einen Wert von 30 Milliarden Dollar erreichen.
Holcim wies die Kritik zurück. 90 Prozent des Zementabsatzes in Nordamerika stamme aus dem kohlenstoffarmen Sortiment. «Holcim stellt auf alternative Brennstoffe um und betreibt bereits drei Werke, die zu fast 100 Prozent ohne fossile Brennstoffe auskommen», erklärte ein Sprecher. Zuvor hatte der Rivale von Heidelberg Materials eine Investition in die US-Firma Sublime Systems gemeldet, die an einer kohlenstoffarmen Zementtechnologie arbeitet. Holcim hat in den vergangenen Jahren wiederholt seine Bemühungen um eine Verringerung seines ökologischen Fussabdruck hervorgestrichen.
(Reuters)