Der 44-jährige Hegseth erhielt bei der Abstimmung im Senat 50 Prozent der Senatorenstimmen. Die Hälfte der Senatoren, darunter alle Demokraten und Unabhängigen, aber auch drei Republikaner, hatte gegen ihn gestimmt. Vizepräsident J.D. Vance betrat daraufhin den Saal um das Patt in seiner Funktion als Präsident des Senats zu brechen.
Pete Hegseth ist ein ehemaliger Fox News-Moderator und ausgezeichneter Kriegsveteran. Er hat die «Wiederherstellung einer Kriegermentalität» im US-Militär versprochen. US-Präsident Donald Trump hatte vor der Abstimmung starken Druck auf seine republikanischen Senatoren ausgeübt.
Hegseth hat in der Vergangenheit Initiativen zur Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration im Militär scharf kritisiert. In seinem jüngsten Buch stellte er die Frage, ob der oberste US-General seine Position innehabe, weil er schwarz ist. Hegseth wollte während seines Bestätigungsverfahrens wiederholt nicht ausschliessen, dass es unter seiner Führung Massenentlassungen unter den obersten Militärs geben werde, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet hatte.
Pete Hegseth ist der bisher umstrittenste Kandidat für das höchste Amt im US-Militär. In der Vergangenheit wurde das Amt immer an Kandidaten mit grosser Erfahrung bei der Leitung grosser Organisationen und mit breiter parteiübergreifender Unterstützung vergeben. Der ehemalige Vorsitzende des Senats, der Republikaner Mitch McConnell, erklärte, Hegseth habe nicht nachgewiesen, dass er die Fähigkeit besitze, eine so grosse und komplexe Organisation wie das Militär effektiv zu führen. «Der blosse Wunsch, ein Mann zu sein, der Dinge grundsätzlich verändert, reicht nicht aus, um diese Aufgabe zu erfüllen», sagte McConnell in einer Erklärung. Er hatte zusammen mit den Senatorinnen Lisa Murkowski und Susan Collins gegen Hegseth gestimmt.
Hegseth wird 1,3 Millionen Soldaten im aktiven Dienst und fast eine Million Zivilisten leiten, die für das US-Militär arbeiten. Das US-Militär verfügt über einen Jahreshaushalt von fast 1 Billion Dollar. Hegseth sagte den Gesetzgebern bei seiner Befragung, dass die grösste Gruppe, die er bisher geleitet habe, 100 Personen und das grösste Budget 16 Millionen Dollar betragen habe.
(Reuters)
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Hegseth wurde wohl nur deshalb bestätigt, weil DT mit der der Ankündigung der Enlassung der Generalinspektoren bis nach der Abstimmung zugewartet hat. Diese Entlassung ist sowieso rechtswidrig da er dies 30 Tage im voraus beiden Kammern hätte kommunizieren sollen (Federal law).