Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Christoph Joho: Als Pfadfinder habe ich mit meinen Freunden am Bellevue Schuhe geputzt. Daran muss ich bis heute jedes Mal denken, wenn ich dort vorbeikomme. Besonders an eine Dame, die Angst hatte, dass ich mit der Schuhcrème ihre Stümpfe ruinieren würde.
Was haben Sie mit dem Geld gemacht?
Leider floss das Geld in die Pfadi-Kasse und nicht in meine. Aber als ich älter war, habe ich in den Ferien das Schulhaus geputzt. In der Nähe meiner Schule, des Rämibühl, war eine Galerie. Dort habe ich über Jahre eine Lithografie von Jean Tinguely bewundert, die ich mir zur Matura kaufte – für fast 5000 Franken.
Wofür geben Sie heute Geld aus?
Im Moment vor allem für meine drei Kinder, die alle in der Ausbildung sind oder studieren. Alle drei machen viel Sport. Da kommt für Ski, Velos und Abos einiges zusammen.
Geben Sie nie unvernünftig Geld aus?
Normalerweise nicht, aber auf Reisen verliere ich regelmässig den Bezug zum Geld. Als ich an der Leichtathletik-EM in Berlin war, habe ich in der Lumas-Galerie eine überdimensionale Fotografie gekauft, die ich kaum nach Hause transportieren konnte.
Gibt es etwas, das Sie gerne kaufen möchten, sich aber nicht leisten können?
Ein englisches Landhaus ist mein Traum, im Stil der alten Villen mit Türmchen am Zürichberg.
Investieren Sie?
Um ein Ferienhaus zu kaufen, habe ich vor einiger Zeit alle meine Aktien verkauft. Aber ich habe vor, demnächst wieder in Indexfonds zu investieren – wie beispielsweise den S&P 500.
Spenden Sie?
Hauptsächlich für Tiere. Das sind arme Geschöpfe, die keine eigene Stimme haben. Meine Frau und ich haben in den Vereinigten Staaten als Freiwillige in einem Tierheim gearbeitet. Seither habe ich eine emotionale Beziehung zu Tieren, und wir haben auch selber eine Katze und einen Hund aus dem Tierheim.
Wie gut sind Sportler im Umgang mit Geld?
Leider gibt es da verschiedene tragische Beispiele aus unterschiedlichsten Sportarten. Einige Sportler wurden, ähnlich wie Lottogewinner, sehr schnell sehr reich, hatten aber nie einen guten Umgang mit Geld gelernt.
Dieser Artikel ist zuerst in der Bilanz erschienen.
