Die Ukraine kann mit der Auszahlung weiterer Hilfsgelder im Volumen von rund 880 Millionen Dollar rechnen. Unterhändler des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Regierung in Kiew einigten sich in der Nacht zu Freitag auf das weitere Vorgehen. Sechs Tage hatten sie in Warschau die wirtschaftliche Lage und die mit Hilfskrediten verbundenen Auflagen erörtert. Insgesamt kann der von Russland angegriffene Staat über einen Zeitraum von vier Jahren auf 15,6 Milliarden Dollar vom IWF hoffen.

Das Hilfsprogramm sei «weitgehend auf Kurs», teilte der IWF mit. Die allermeisten Vorgaben würden eingehalten. Die internationale Finanzorganisation mit Sitz in Washington verwies auf ein 2023 wieder starkes Wachstum, eine fallende Inflation sowie gestärkte Reserven. Der Ausblick für dieses Jahr bleibe aber wegen des Krieges sehr unsicher. Die obersten IWF-Gremien müssen der vorläufigen Bewertung noch formal zustimmen. Einem Insider zufolge steht das Thema in der zweiten März-Hälfte zur Entscheidung an.

Der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal teilte mit, er erwarte eine schnelle Entscheidung des IWF. Im laufenden Jahr werde mit einer IWF-Unterstützung im Volumen von 5,4 Milliarden Euro gerechnet. Damit könne die Regierung ihren Schwerpunkt auf die Landesverteidigung setzen. Dies habe oberste Priorität.

(Reuters)