Russland hat Kiew nach Angaben der ukrainischen Militärverwaltung am Sonntag erneut mit Raketen angegriffen. Diese konnten von der Luftabwehr beim Anflug auf die Hauptstadt zerstört werden, schrieb der Leiter der Kiewer Militärverwaltung in der Messaging-App Telegram. Es habe sich bereits um den dritten Angriff im August gehandelt, jeweils im Abstand von sechs Tagen. Höchstwahrscheinlich seien erneut aus Nordkorea stammende Raketen eingesetzt worden. Die Luftabwehr habe zudem zahlreiche Drohnen zerstört, die von Russland aus gestartet seien.

Ein Zeuge berichtete der Nachrichtenagentur Reuters, er habe Explosionen gehört. Diese hätten wie Luftabwehrsysteme geklungen. Für Kiew und die umliegenden Regionen ist in der Nacht eine Warnung vor Luftangriffen herausgegeben worden. Etwa zwei Stunden nach dem ersten Angriff wurden Kiew, die umliegende Region und der grösste Teil der Zentral- und Nordostukraine erneut in Alarmbereitschaft versetzt, da nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe weitere Raketen auf die Stadt zu fliegen drohten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet erneut seine westlichen Verbündeten darum, auch Langstreckenwaffen gegen Russland einsetzen zu dürfen. Dies sei die Antwort auf die wichtigsten strategischen Fragen des Krieges, sagt er am Samstag in seiner täglichen Videoansprache. «Wir werden darauf bestehen, dass mutige Schritte und Entscheidungen notwendig sind», kündigt er an. Westliche Regierungen lehnen bislang den Einsatz dieser Waffen ab, da sie fürchten, dass es dann zu einer Ausweitung des Krieges kommen könnte.

(Reuters)