"Wir haben diese Transaktion nicht gesucht, waren aber in einer guten Ausgangslage", erklärte Konzernchef Ralph Hamers in einer der Nachrichtenagentur Reuters am Montag vorliegenden Mitteilung an die eigenen Mitarbeiter. "Wir sehen es als Chance für die Beschleunigung unseres Wachstums. Wir haben Credit Suisse nicht übernommen, nur um sie dann zu schliessen." Auf Druck der Schweizer Regierung und der Aufsichtsbehörden hatte die UBS vor gut einer Woche die Notübernahme der Credit Suisse angekündigt. Den Vollzug der Transaktion stellte die UBS in einigen Wochen oder wenigen Monaten in Aussicht.
"In der Schweiz sind wir kombiniert noch stärker aufgestellt", erklärte Hamers in dem Memo weiter. "Während eine Integration uns in eine noch stärkere Position bringen würde, sind wir weiterhin einem gesunden Wettbewerb ausgesetzt." Er verwies auf Studien, wonach eine mit der Credit Suisse fusionierte UBS auf dem Heimmarkt keine dominierende Stellung einnehme. So hätten die Kantonalbanken im Bereich der Hypotheken für private Haushalte einen höheren Marktanteil. Bei den Kundeneinlagen lägen die Kantonalbanken mit dem neu geschaffenen Riesen gleichauf. Und bei Unternehmenskrediten und -hypotheken sei der Marktanteil der Grossbanken vergleichbar oder tiefer als jener der Kantonalbanken.
Politiker und gemäss einer Umfrage auch die Mehrheit der Schweizer Öffentlichkeit wünschen sich eine Abspaltung des Schweizer Geschäfts der Credit Suisse, unter anderem um den Wettbewerb aufrecht zu erhalten und den drohenden Arbeitsplatzabbau zu beschränken.
Im weltweiten Geschäft ergänze sich das Angebot der beiden Institute im Anlagegeschäft mit reichen Privatkunden (Wealth Management) und mit Profikunden wie Pensionskassen (Asset Management), so Hamers weiter. In der Investmentbank werde die bisherige Risikokultur der UBS der Massstab sein. "UBS war schon vorher ein starkes Unternehmen", erklärte der Niederländer. "Aber in dieser Kombination verstärken wir unsere Reichweite und Wettbewerbsstellung, unter Beibehaltung einer felsenfesten Bilanz und Liquidität."
«Hoffe, dass alle die Wachstumsmöglichkeiten erkennen»
In einer zweiten Mitteilung wandte sich Hamers auch erstmals an die Credit-Suisse-Mitarbeiter. "Gemeinsam werden wir im Wealth Management unsere Kräfte bündeln können, mit mehr Gewicht im Asset Management, einer klaren Führungsposition in unserem Schweizer Heimmarkt und einer besseren, kundenorientierten Investmentbank", so der UBS-Konzernchef. Bei der Zusammenführung der beiden Institute gehe es darum, eine erweiterte Investmentplattform im Umfang von fünf Billionen Dollar zu schaffen.
Er hoffe, dass alle die Wachstumsmöglichkeiten erkennen würden. "Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung wird wesentlich sein, um diese Kombination zu dem Erfolg zu führen, den wir uns alle wünschen." Solange die Transaktion nicht abgeschlossen sei, müssten die Geschäfte der beiden Unternehmen allerdings weiter unabhängig voneinander geführt werden.
(Reuters)
2 Kommentare
Es ist eine Schande. Zuerst sagt man zum Opfer ,du bist nichts wert. und danach soll das Opfer zum Ruhm verhelfen. Ich verstehe jeden CS Mitarbeiter der zu einer anderen Bank wechselt. So gedemütigt zu werden.
Und zu sehen das eine zwar angeschlagene Bank ,aber trotzdem mit Kapital ausgestattete Bank 36 Milliarden. Zum - 14 Milliardenpreis gekauft werden kann. Und das unter dem Mantel der Eidgenossenschaft und noch mit 9 Milliarden Verlustgarantien und mit 250 Milliarden Liquidität ist ein Wahnsinn. Hätte man bei der CS auch mit der grossen Schöpfkelle geholfen am Donnerstag und das auch kommuniziert, hätten beide Banken überlebt und das Risiko bei der nächsten Krise in 15 Jahren wäre kleiner gewesen.
Es gibt Kleinanleger die können nicht mehr richtig schlafen, ja und alles nur damit die UBS gedeiht. Ein fairer Preis hätte die ganze Schweiz gestärkt und jeder wäre hinter der UBS gestanden. Im Ausland wird man als Bananenrepublik hingestellt, weil gewisse Regeln nicht eingehalten wurden AT 1