Mit Blick nach vorne bleibt das Institut verhalten optimistisch, warnt aber gleichzeitig vor den Gefahren der geopolitischen Spannungen und des wachsenden Protektionismus.

Der Vorsteuergewinn der grössten Schweizer Bank belief sich im zweiten Quartal auf 1,68 Milliarden nach 1,50 Milliarden im Vorjahresquartal bzw. 1,97 Milliarden im Startquartal 2018. Den Reingewinn wies das Institut gemäss Medienmitteilung vom Dienstag mit 1,28 Milliarden aus nach 1,17 Milliarden im Vorjahr. Die Erwartungen des Marktes wurden damit übertroffen: Der AWP-Konsens für den Vorsteuergewinn lag bei 1,46 Milliarden, derjenige für das Ergebnis unter dem Strich bei 1,07 Milliarden Franken.

Die schwierig zu interpretierenden Zahlen kommen am Markt offenbar gut an. Im frühen Handel an der Schweizer Börse steigt der Kurs der UBS um 3 Prozent auf 15,75 Franken. Seit Jahresbeginn hat die UBS-Aktie 15 Prozent an Wert verloren. Nach einem Kurzen Anstieg auf 19,75 Franken im Januar ist der Kurs fast kontinuierlich zurückgegangen. Gestern abend standen die UBS-Valoren bei 15,30 Franken.

Erträge und Kosten über Vorjahr

Erfreulich entwickelten sich die Einnahmen. So stieg der Geschäftsertrag der gesamten Bank auf 7,55 Milliarden von 7,27 Milliarden im Vorjahr. Aber auch die Kosten legten zu und zwar auf 5,88 Milliarden von 5,77 Milliarden. Damit ergibt sich ein Verhältnis von Kosten zu Einnahmen (Cost-Income-Ratio) von 77,5 Prozent. Die mittelfristige Zielgrösse liegt hier bei unter 75 Prozent.

"Ich bin zufrieden mit dem zweiten Quartal", kommentierte CEO Sergio Ermotti die Leistung.

Im Quartalsergebnis enthalten sind wie üblich auch gewisse Sonderfaktoren, so etwa Restrukturierungskosten in Höhe von 114 Millionen Franken, wie die Bank mitteilte.

Nettoneugeldabfluss von 1,2 Milliarden

Der neu zusammengeführten globalen Vermögensverwaltungseinheit Global Wealth Management (GWM) flossen in der Periode von April bis Juni Nettoneugelder in Höhe von 1,2 Milliarden Franken ab. Für den Abfluss verantwortlich war dabei hauptsächlich das Geschäft in den USA. Die verwalteten Vermögen beliefen sich per Ende Quartal auf 3'242 Milliarden und lagen damit über den 3'155 Milliarden per Ende März. Die bereinigte Nettomarge im GWM beziffert die UBS auf 19 Basispunkte.

Leicht verbessert präsentierte sich zum Quartalsende die harte Kernkapitalquote (CET1, vollständig umgesetzt). Sie stieg auf 13,4 Prozent von 13,1 Prozent per Ende März. Damit liegt sie in etwa auf ihrem eigenen Zielwert. Die Leverage Ratio, also die nicht risikogewichtete Verschuldungsquote, blieb knapp stabil auf 3,75 Prozent nach 3,76 Prozent per Ende März. Die Bank kaufte im zweiten Quartal eigene Aktien im Umfang von 550 Millionen Franken zurück.

Moderate Volatilität erwartet

Im laufenden dritten Quartal rechnet die Grossbank neben den typischen saisonalen Faktoren mit einer insgesamt nur moderaten Marktvolatilität, was sich gewöhnlich nachteilig auf die Kundenaktivität auswirke.

Insgesamt dürften die Märkte nach Meinung der Grossbank aber auch künftig von den Aussichten für das globale Wirtschaftswachstum profitieren, obwohl die anhaltenden geopolitischen Spannungen und der wachsende Protektionismus das Anlegervertrauen dämpfen und weiter eine Gefahr darstellen.

(AWP/cash)