Einige hundert Investmentbanker sollen bis Ende des Monats das Kündigungsschreiben erhalten, schreibt die "Handelszeitung" (HaZ) am Freitag in einem Online-Artikel unter Berufung auf zwei Quellen.

Die Handelszeitung verweist dabei auch auf einen Bericht des britischen Portals "Financial News", wonach in London bereits 80 Investmentbanker der CS gekündigt worden seien. Unklar sei aber noch, in welchen Sparten der Investment Bank genau der Abbau erfolgen werde, so die HaZ. Insgesamt beschäftigte die Credit Suisse laut dem Artikel im ersten Quartal in ihrer Investmentbank laut HaZ rund 17'000 Personen. Die UBS kommentierte den Bericht auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP nicht.

Freiwillige Abgänge

Derweil dürften sich bereits viele Mitarbeitende der Investment Bank angesichts der Unsicherheiten selbst nach einem neuen Arbeitgeber umsehen. So hatte Mitte Juli die britische "Financial Times" berichtet, dass mindestens 120 Investment Banker zur Konkurrenz gewechselt hätten. Zahlreiche Banken hätten Einzelpersonen oder gar ganze Teams der früheren CS-Investment-Bank angeheuert und die Abwanderung sei auch weiterhin im Gang.

Die Investment Bank dürfte beim Stellenabbau durch in der Folge der CS-Übernahme durch die UBS besonders betroffen sein. In den Investment-Banking-Aktivitäten hatte die Credit Suisse in den vergangenen Jahren milliardenschwere Verluste eingefahren, was massgeblich zur Schieflage und zum Vertrauensverlust der damals zweitgrössten Schweizer Bank beigetragen hatte.

Die UBS hat bisher ihre Abbaupläne in der Folge der offiziell am 12. Juni erfolgten CS-Übernahme nicht konkretisiert. Verschiedene Medien hatten spekuliert, dass die Grossbank weltweit rund 30'000 bis 35'000 Stellen abbauen könnte. Ende 2022 zählten die beiden Grossbanken zusammen über 120'000 Mitarbeitende, allerdings dürften in der Zwischenzeit bereits Tausende von Angestellten das Institut verlassen haben.

Mehr Klarheit dürfte die UBS spätestens Ende August schaffen, wenn sie die Zahlen für das zweite Quartal vorlegen wird.

(AWP)