Die Aufsichtsbehörden aus den USA, Grossbritannien und der Schweiz hätten ihre Untersuchungen im Fall des zusammengebrochen Hedgefonds Archegos abgeschlossen, wie die Financial Times unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen am Montag in der Nacht mitteilte. Die US-Notenbank Fed könnte eine Strafe von bis zu 300 Millionen US-Dollar aussprechen.
Von Seiten der britischen Prudential Regulation Authority (PRA) drohe dem Bericht zufolge eine Strafzahlung über 100 Millionen Dollar. Die Strafen könnten jedoch im Rahmen der bereits begonnenen Vergleichsgespräche heruntergehandelt werden.
Die UBS-Valoren notieren im frühen Handel am Dienstag gegenüber dem Vortag um 0,70 Prozent tiefer, während der SMI unverändert notiert.
UBS hat total 4 Milliarden zur Seite gestellt
Obwohl die Financial Times berichtete, dass die Credit Suisse nur 35 Millionen US-Dollar für mögliche Strafen im Zusammenhang mit Archegos bereitgestellt habe, könnte dies ein unvollständiges Bild vermitteln, schreibt die Nachrichtenagentur Bloomberg. Die UBS gab kürzlich bekannt, dass sie zusätzliche Rückstellungen in Höhe von 4 Milliarden Dollar gebildet hat, um möglichen Geldabflüssen aus Rechtsstreitigkeiten sowie regulatorischen und ähnlichen Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Übernahme der Credit Suisse Rechnung zu tragen. Unklar ist, wie viel die UBS an Rückstellungen für diesen Fall bereits konkret gebildet hat.
Die Strafe dürfte gemäss Berechnungen von Bloomberg Intelligence maximal 500 Millionen Dollar betragen. Es ist allerdings möglich, dass die Strafe deutlich tiefer ausfällt, weil die Credit Suisse den potenziellen Status als Archegos-Betrugsopfer hat. Die Bank hat die Untersuchungsbehörden bei der Aufarbeitung des Archegos-Falls unterstützt, was wahrscheinlich dazu beitragen wird, die Straffolgen der Regulierungsbehörden zu begrenzen.
Andere Ausgangslage in der Schweiz bei Bussen
Die Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma kann keine Strafen aussprechen. Sie plane aber einen Bericht über die Versäumnisse der Bank im Fall Archegos zu veröffentlichen. Die Erkenntnisse der Behörden und die Strafen sollen laut dem Beitrag der Financial Times bis Ende Juli publiziert werden. Diese könne sich aber aufgrund erst kürzlich vollzogenen Übernahme der CS durch die UBS verschieben. Gegenüber der Nachrichtenagentur AWP wollte die Finma keine Stellung nehmen.
(cash)