Die Valoren der Swiss Re notieren unverändert bei 114,70 Franken, während der Swiss Market Index (SMI) 0,21 Prozent in einem freundlichen Markt zulegt. Seit Jahresbeginn haben die Valoren von Swiss Re um 21,30 Prozent zugelegt. Inklusive der ausbezahlten Dividende ergibt dies seit Jahresbeginn einen Gesamtertrag von mehr als 25 Prozent. 

Die Einstufung der UBS sorgt am Montag für keine grösseren Kursausschläge beim Schweizer Rückversicherungskonzern. Der UBS-Analyst erhöht das Kursziel für Swiss Re in einer Branchenstudie auf 101 von 91 Franken, belässt jedoch die Einstufung auf «Sell». Gegenüber dem aktuellen Kurs ergibt dies ein Abwärtspotenzial von zwölf Prozent. Die Dividendenrendite liegt bei 5,4 Prozent. 

Für 2024 wird eine überdurchschnittliche Hurrikan-Saison in den USA prognostiziert. Es werden Schäden in Höhe von 130 Milliarden US-Dollar erwartet, wobei Swiss Re zusammen mit Munich Re am stärksten exponiert sein dürfte, begründet der zuständige Analyst seine Einstufung. Dies dürfte den Preisen am Rückversicherungsmarkt weiter Auftrieb geben. Hinsichtlich der Rückstellungen und Reserven bleiben jedoch Bedenken bei Swiss Re bestehen, und die Risiken werden als höher im Vergleich zu den Mitbewerbern eingeschätzt, so der UBS-Experte.

Die US-Wetterbehörde National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) hatte letzte Woche davor gewarnt, die Hurrikan-Saison könne in diesem Jahr besonders stark ausfallen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liege bei 85 Prozent. Das teilte die NOAA letzte Woche mit, wie die Nachrichtenagentur AWP berichtete. Die Behörde geht davon aus, dass sich von Juni bis November zwischen 17 und 25 Tropenstürme mit Windstärken von mindestens 60 Kilometern pro Stunde entwickeln. Solche Sturmtiefs erhalten in alphabetischer Reihenfolge einen Namen, in diesem Jahr beginnend mit Alberto, Beryl und Chris. 

So viele Hurrikane hat die NOAA noch nie für eine Saison vorhergesagt. Mit der Einschätzung steht die Behörde nicht alleine da: Eine Reihe prominenter Wetterinstitute und Universitäten erwarten ebenfalls eine äusserst «aktive» Windsturm-Saison. So sagen etwa die Experten von Tropical Storm Risk (TSR) 22 oder jene der North Carolina State University 15 bis 20 Stürme voraus.

Wie stark am Ende der Saison die Schäden an Gebäuden, Autos und sonstigen Einrichtungen sowie die Kosten in den Rechnungen der Versicherer und Rückversicherer durch die Stürme ausfallen werden, hängt von einer Reihe von Faktoren ab. Entscheidend ist, wie viele der Stürme zu einem Hurrikan mit hohen Windgeschwindigkeiten heranwachsen. Zudem kommt es darauf an, ob und wo die Stürme auf Land treffen und wie gut die dortigen Gebäude und Sachwerte versichert sind.

Wie stark Hurrikan-Schäden die Bilanzen der Rückversicherer belasten werden, ist also noch kaum abschätzbar. Die Branchengrössen Munich Re und Swiss Re mit Milliardengewinnen sehr gut ins Jahr 2024 gestartet und somit für allfällige Rückschläge und Naturkatastrophen gewappnet. Wenige Grossschäden, gute Finanzgeschäfte und höhere Preise bescherten dem weltgrössten Rückversicherer Munich Re im ersten Quartal einen Gewinn von 2,1 Milliarden Euro, während Swiss Re 1,1 Milliarden Dollar verdient hat. Die gesetzten Gewinnziele 2024 betragen bei Munich Re rund 5 Milliarden Euro und bei Swiss Re 3,6 Milliarden Dollar zu erreichen.

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