Das UBS-Hypothekarteam erwartet im September 2023 einen letzten Zinsschritt der Schweizerischen Nationalbank (SNB) auf 2 Prozent, wie sie in einem Newsletter schreibet Die SNB hatte zwar zuletzt im Rahmen der Lagebeurteilung vom 23. Juni die Leitzinsen von 1,5 auf 1,75 Prozent angehoben. Sie begründete diesen Schritt mit den mittelfristigen Inflationsrisiken für die Schweizer Wirtschaft. Die SNB geht aber trotz diesem Zinsschritt immer noch davon aus, dass die Inflation 2026 leicht über ihrem Ziel von 0 bis 2 Prozent liegen wird. 

Keine Entspannung bei den Saron-Hypotheken

Beim Saron erwartet die UBS in den nächsten 12 Monaten gemäss nachfolgender Tabelle entsprechend keine Entspannung, weil die an den Saron gekoppelten Hypothekarzinsen diesen Zinsschritt im September entsprechend mitmachen dürften. Mit dem üblichen Aufschlag von 0,60 bis 1,00 Prozent ergäbe das Zinskosten bei der Saron-Hypothek von 2,60 bis 3,00 Prozent bis im Sommer 2024, ehe sich auch dort eine leichte Entspannung abzeichnen könnte. 

Zinsprognose der UBS 2023-2025

Zinsprognose der UBS 2023-2025

Quelle: ZVG

Normalisierung bei den Swap-Sätzen

Die längerfristigen Hypothekarzinsen dürfte eine allfällige Leitzinserhöhung der SNB nicht gross berühren, da die Anleihenmärkte bereits mit der im September erwarteten Anhebung rechnen, schreibt die UBS zu den Festhypotheken. Hypothekarnehmer, die nach einer günstigeren Festhypothek Ausschau halten, müssen sich entsprechend nicht mehr lange gedulden. In der zweiten Jahreshälfte wird ein tieferes Niveau bei den länger laufenden Refinanzierungssätzen erwartet dank dem Ausblick auf mögliche Leitzinssenkungen durch die SNB im nächsten Jahr.

Bei Betrachtung der Laufzeiten gemäss Tabelle fällt auf, dass die UBS den grössten Rückgang bei den Festhypotheken-Sätzen mit einer Laufzeit von 3 Jahren erwartet. Innert Jahresfrist soll der Swap-Satz, welcher als Referenz dient, von aktuell 1,86 auf 1,33 Prozent fallen.

Bereits per Ende 2023 erwartet die Schweizer Grossbank, dass sich die inverse Zinskurve bei den Laufzeiten von 3 bis 10 Jahren verschwinden wird. Eine inverse Zinskurve bedeutet, dass die kurzfristigen Zinsen einen höheren Zinssatz aufweisen als längere Laufzeiten. Aktuell liegt der Swap-Satz für drei Jahre mit 1,86 Prozent über dem Satz für 10 Jahre mit 1,72 Prozent. 

Attraktive Sätze für lange Laufzeiten

Tritt die Prognose der UBS tatsächlich ein, fallen die Sätze für Festhypotheken innert der nächsten zwölf Monate auf ein sehr attraktives Niveau zurück. Drei- bis zehnjährige Laufzeiten kämen dann mit einem marktüblichen Aufschlag von 0,60 bis 0,65 Prozent auf rund 2,0 bis 2,20 Prozent zu stehen. Das ist im historischen Vergleich immer noch tief. Der langfristige Durchschnitt bei den Hypothekarsätzen für längere Laufzeiten liegt immer noch über einem Niveau von 3,2 Prozent - trotz der letzten Jahre mit negativem Leitzins.

Thomas Daniel Marti
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