Die kanadische Finanzmetropole ist in der jährlichen Rangliste der UBS für die am stärksten von Korrekturen bedrohten Immobilienmärkte an die Spitze gerückt. Auf den Rängen zwei bis vier folgen Frankfurt, Zürich und München, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht hervorgeht. Die zweite Hälfte der Top Ten dominieren wieder aussereuropäische Denominationen.
Die Immobilienwerte in vielen Städten sind so instabil wie seit Jahren nicht mehr. Da die Zentralbanken mittels Zinserhöhungen die Inflation zu zähmen versuchen, verteuern sich Hypotheken plötzlich erheblich. In Toronto und anderswo hat das bereits zu einem Preisrückgang geführt.
Da überdies die Wahrscheinlichkeit steigt, dass höhere Zinsen zu einer weltweiten Konjunkturabschwächung und zum Verlust von Arbeitsplätzen führen, könnte der Abschwung bei Immobilien gerade erst begonnen haben, so die UBS.
"Wir beobachten, dass der weltweite Boom bei Eigenheimen nun unter Druck gerät", schreibt die Bank in ihrem Bericht. "In den meisten hoch bewerteten Städten ist in den kommenden Quartalen mit deutlichen Preiskorrekturen zu rechnen."
Kaufrausch in den letzten zwei Jahren
Die rekordniedrigen Zinssätze, die von den Währungshütern während der Pandemie in Stellung gebracht wurden, sowie die Nachfrage nach grösserem Wohnraum, die durch die Lockdowns ausgelöst wurde, trieben die Wohnungsmärkte auf der ganzen Welt in den letzten zwei Jahren in einen Kaufrausch. Mit dem Anstieg der Zinsen beginnt sich dies nun umzukehren.
In Toronto stiegen die Preise für Eigenheime in den drei Jahren bis Februar um 71 Prozent, wie Daten der Canadian Real Estate Association zeigen. Seitdem sind sie um 8,6 Prozent gesunken. Das könnte wegweisend auch für andere Orte sein.
"Die jüngsten Zinserhöhungen der Bank of Canada könnten der letzte Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt", heisst es in dem UBS-Bericht. "Neue Käufer und Eigentümer müssen bei Hypotheken-Neuverhandlungen nicht nur höhere Zinsen zahlen, sondern auch ein höheres Einkommen vorweisen, um sich für eine Hypothek zu qualifizieren. Eine Preiskorrektur ist bereits im Gange."
(Bloomberg)