Am Schlusskurs von gestern Montag gemessen kostet die UBS-Aktie knapp 28 Prozent mehr als noch zu Jahresbeginn. Damit findet sich die grösste Schweizer Bank unter den 20 Grossunternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI) an der Spitze.
Nach der Veröffentlichung der Drittquartalszahlen gewinnt die Aktie nach einem frühen Vorstoss bis auf knapp 23 Franken noch 2,7 Prozent auf 22,47 Franken.
Mit 255 Millionen Dollar fällt der Vorsteuerverlust denn auch etwas tiefer als erwartet aus. Analysten waren im Vorfeld von einem Verlust in Höhe von 479 Millionen Dollar vor Steuern ausgegangen. Obschon Restrukturierungskosten tiefe Spuren in der Ergebnisentwicklung hinterlassen haben und die vielen Informationen in ihrer Gesamtheit nur schwierig zu erfassen sind, weiss die Grossbank insgesamt zu überzeugen.
Zuversicht in die Erreichbarkeit der Mittelfristziele wächst
Wie die Bank Vontobel schreibt, schneidet die UBS im dritten Quartal um einmalige Faktoren bereinigt nicht nur besser als gedacht, sondern auch besser als vom Unternehmen selbst in Aussicht gestellt ab. Die Zürcher Bank lobt einerseits die Fortschritte auf der Kostenseite, andererseits aber auch die deutlichen Verbesserungen bei der Nettoneugeldentwicklung im September. Sie fühlt sich in ihrer Kaufempfehlung für die Aktie sowie im Kursziel von 26,50 Franken bestärkt.
Die Deutsche Bank macht auf das dritte Quartal bezogen in nahezu allen wichtigen Geschäftszweigen Fortschritte aus. Ihres Erachtens blickt die UBS insgesamt auf ein erfreuliches Quartal zurück. Der Deutschen Bank zufolge dürfte das Ergebnis die Zuversicht in die Erreichbarkeit der Mittelfristziele stärken. Das Anlageurteil lautet weiterhin "Buy" mit einem Kursziel von 26 Franken.
Bei der Citigroup hebt man die erfreuliche Neugeldentwicklung hervor. In diesem Zusammenhang sei es im September zu einer Beschleunigung der Zuflüsse gekommen, was im Hinblick auf das Schlussquartal ermutigend sei. Ausserdem zeigt sich die US-Bank überrascht, dass die UBS angesichts des schwachen Marktumfelds ein so starkes Resultat erzielen konnte. Umso mehr wird die Aktie bei der Citigroup mit einem Kursziel von 30 Franken zum Kauf angepriesen.
Muss ein Finanzwertespezialist über die Bücher
Auch Kepler Cheuvreux gewinnt dem vorliegenden Resultat vorwiegend positive Aspekte ab. Dem Broker zufolge ist die UBS bei ihren Sparbemühungen dem Zeitplan voraus. Ausserdem unterstreicht man die starke Neugeldentwicklung im Wealth Management, wobei auch jenes der Credit Suisse erstmals seit dem ersten Quartal 2022 wieder dazu beitragen konnte. Kepler Cheuvreux stuft die Aktie vorerst mit "Hold" und einem Kursziel von 23 Franken ein.
Bei Keefe, Bruyette & Woods (KBW) dürfte sich die Freude über das Ergebnis vermutlich in Grenzen halten. Der Finanzwertespezialist hatte im Vorfeld der Ergebnisveröffentlichung vor (zu) hohen Erwartungen gewarnt. Es komme einer Herkulesaufgabe gleich, bei der Credit-Suisse-Kundschaft zuvor abgezogene Vermögen zurückzugewinnen, ohne bei der Preisgestaltung zu grosse Eingeständnisse machen zu müssen. Auch die Hoffnung auf eine baldige Wiederaufnahme des Aktienrückkaufprogramms könnte sich KBW zufolge als voreilig erweisen. Da der Finanzwertespezialist die UBS-Aktie mit "Underperform" empfiehlt, könnte er nun gezwungen sein, diese Verkaufsempfehlung zu überdenken.