Das sind fast dreimal so viele Unterschriften wie nötig, wie das Bündnis aus Schweizerischem Gewerkschaftsbund (SGB), Gewerkschaftsdachverband Travailsuisse, Gewerkschaft Unia, Gewerkschaft VPOD und der SP Schweiz mitteilte. Auch die Grünen und das Konsumentenmagazin "K-Tipp" unterstützen das Referendum.
Die vielen Unterschriften zeigen laut Bündnis, dass die Menschen genug vom Rentenabbau haben. Damit das Referendum zustande kommt und das Volk abstimmen kann, muss das Bündnis bis zum 6. Juli 50'000 gültige Unterschriften sammeln.
Vertreterinnen und Vertreter des Bündnis argumentieren, dass die vom Parlament beschlossene Änderung des Bundesgesetzes über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge zu Rentenverlusten und "massiven Mehrkosten für Normalverdienende" führe. Ebenso würden die deutliche Zinswende und die hohe Teuerung komplett ignoriert.
Verschlechterung für Frauen
Die Reform würde zusätzlich zu über 3200 Franken Rentenverlust pro Jahr führen, rechnete das Bündnis weiter vor. Zudem würde sie die Situation der Frauen weiter verschlechtern. Ausgerechnet jene Generation, die von der Erhöhung des Rentenalters betroffen sei, müsste zusätzlich noch höhere Beiträge zahlen und würde tiefere oder höchstens gleich hohe Renten erhalten, hiess es.
Mit der BVG-Reform wollen die eidgenössischen Räte die berufliche Vorsorge fit für die Zukunft machen. Die Pensionskassen mussten wegen der Überalterung der Gesellschaft zuletzt mehr Geld für die Finanzierung der laufenden Renten aufwenden, als zuvor von Arbeitgebern und Angestellten angespart worden war.
Der Umwandlungssatz für die Berechnung der Renten soll von 6,8 auf 6,0 Prozent sinken. Dies wird nach den Plänen des Parlaments einem Teil einer Übergangsgeneration mit einem Zuschlag auf die Rente ausgeglichen. Zu Zuge kommt, wessen angespartes Pensionskassenguthaben eine bestimmte Schwelle nicht übersteigt. Profitieren soll rund die Hälfte der Übergangsjahrgänge.
(AWP)
7 Kommentare
Ich finde es bedenklich das wir in der CH zig Milliarden für alles und jeden ausgeben.
Aber wenn es um die eigene ARBEITENDE Bevölkerung geht, dann muss plötzlich gespart und reformiert werden.
Hier geht es um die berufliche Vorsorge, und nicht die staatliche Vorsorge AHV. Jeder spart für sich und kriegt am Schluss eine Rente umgewandelt (oder nach Wahl das Kapital).
Momentan erhalten (im BVG) die Neurentner ein Geschenk von der noch arbeitenden Bevölkerung zur Finanzierung des zu hohen Umwandlungssatzes von 6.8% (nach Lebenserwartung und Rendite). Dies führt zur Umverteilung von Jung nach alt, was in der 2. Säule unerwünscht ist.
Der Staat ist kein Beitragszahler der zweiten Säule, das sind die Arbeitnehmer und Arbeitgeber.
Und auch der Staat kann sein Geld nur einmal ausgeben. Gewiss passt nicht jedem Steuerzahler jede Ausgabe des Staates, aber immer schreien man solle es beim jeweils anderen Einsparen ist wenig hilfreich. Der eine möchte weniger für Strasse, der andere weniger für Umweltschutz, dieser weniger für Verteidigung, Ausländer, dies und jenes. Hat aber wie gesagt alles sowieso nichts mit der 2. Säule BVG zu tun.
war ja klar, dass das Referendum klappt... Nur reformieren müssen wir und wenn die noch höhere Renten wollen, wirds noch mehr kosten... genau das wollen sie ja auch nicht... Wo genau leben die denn? und nein einfach alles dem Arbeitgeber aufhalsen geht ja nicht, das würde halt dann einfach generell die Löhne um das drücken. Wir leben nun mal länger, das will finanziert werden so einfach ist das... und merkt ihr nicht dass die BVG Revision eigentlich schon längst stattfindet? ganz legal bieten die meisten BVG's überobligatorische Leistungen an. Ups... dann gibts die umhüllenden viel tieferen Umwandlungssätze von um die 5% rum!!! ach ja und meistens auch von den Mitarbeitern bezahlt die höheren Sparbeiträge. Also ihr ewigen Nein Sager: kommt es nicht wie angedacht, habt Ihrs sogar noch schlimmer jetzt schon, schaut mal Eure BVG Ausweise an... Ach ja und die BVG's müssen nicht BVG Minmalprämien mit 6.8% Umwandlungssätze anbieten, sie können, tun es aber in den meisten Fällen eben nicht mehr... will das eine Firma kann diese zur Auffangeinrichtung: viel Spass das ist dann eine teure Sache... Somit: man kann dagegen sein, die Gegenwart ist aber eigentlich schon schlimmer... Aber klar es ist nicht ganz einfach zu verstehen und logisch dass die BVG's die gesetzlichen Möglichkeiten eben voll ausnützen... sie müssen sogar weil eben sonst die Jungen die Alten subventionieren. Ist alles hat etwas technisch, statischtisch und mathematisch...
Die Rechnung ist einfach mit einem Umwandlungssatz von 6% lohnt sich die Rente nicht, da fährt man mit dem Kapitalbezug besser (und das rein wirtschaftlich betrachtet, würde man Steuereffekte miteinbeziehen wird es noch krasser).
Beweis:
Wenn man mit einer Lebenserwartung 90 rechnet (Restlebenserwartung somit 25) gibt das eine Verzinsung des Kapitals von lächerlichen 0.15% pa. Beim Kapitalbezug kann man selber managen und eine bessere Performance zu erzielen ist nun wirklich nicht schwierig.
Fazit: Ein Umwandlungssatz von 6% ist kein seriöses Angebot, da kann man die Rente auch gleich abschaffen und nur noch Kapital auszahlen.
an alan_muller: Diese Berechnung sollten sie nochmals genau durchrechnen. Ich komme mit Ihren Zahlen auf eine Verzinsung von 3.6% p.a.
Gegenbeweis: 100'000 CHF * 0.15% * 25 Jahre = 3'750 CHF Zins (viel zu optimistisch, bereits nach dem ersten Jahr hat man ja nicht meh die vollen 100'000 auf die es Zins/Rendite gibt).
100'000 CHF * 6% Umwandlungssatz = 6'000 Jahresrente
103'750 CHF / 6'000 = 17 Jahre und 3 Monate, dann ist die Kasse leer.
Mit 3.6% p.a. geht es auf, aber nur wenn die ersten Jahre nicht zu schlecht ausfallen.
Ausserdem immer noch je nach persönlicher Situation eine allfällige Partnerrente bei Tod des Rentners berücksichtigen...
genau die Verzinsung ist eher die 3.6 %. ich vermute aber, dass eine Massnahme der Regierung ist, dass der Kaptialbezug des BVG Minimums verboten wird... Das wäre dann schon ein rechter Eingriff...
Persönlich ist für mich die Rente nie eine Option, wir beziehen alles, aber das ist nicht in jedem Fall für jede Person empfehlenswert. Und wie erwähnt haben wir derzeit schon eine schlimmere Situation... aber man kann damit natürlich leben und ist jammern auf hohem Niveau... und klar ist: auch mit einer Revision egal wie diese ist, kann man Menschen mit tiefen Einkommen wohl nicht vor dem Gang zur EL bewahren. Aber dafür ist die EL ja auch da. Nur beantragen muss man diese noch selbst.
Jetzt wird es spannend wie der Bundesrat die Absstimmungstermine setzt. Macht er die BVG-Reform und die Renteninitiative gleichzeitig, dann droht das doppelte nein, weil dann die Massen sehr leicht zu mobilisieren sind. Schickt er die Renteninitiative vor, dann könnte es sein, dass diese so haushoch abgelehnt wird, dass für den Rentenreform-Abstimmungskampf die Argumente ausgehen. Schickt er die Rentenreform vor, werden die Gegner Salamitaktik vorwerfen können.