"Es wird ein starker Sommer und ein gutes Geschäftsjahr 2023 mit einem signifikant höheren positiven Ergebnis", sagte TUI-Chef Sebastian Ebel am Mittwoch. In den vergangenen sechs Wochen seien die Buchungen höher gewesen als im gleichen Zeitraum 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Bei mehr als acht Millionen Buchungen seien schon 60 Prozent des Sommerprogramms verkauft. Das entspreche 96 Prozent des Buchungsniveaus zum selben Zeitpunkt 2019. In Grossbritannien haben sich die TUI-Kunden schon eifriger ihre Urlaubsreisen gesichert als in Deutschland.

Von Januar bis März stieg der Umsatz des weltweit grössten Reisekonzerns gegenüber dem noch von der Corona-Pandemie gedämpften Vorjahreszeitraum um 48 Prozent auf 3,15 Milliarden Euro. Die Urlauber zog es während der kalten Jahreszeit vor allem auf die Kanarischen Inseln, Ägypten, in die Karibik oder auf die Kapverden. Am stärksten verbesserte sich das Geschäft mit Kreuzfahrten, das mit 16 Schiffen in voller Flottenstärke wieder profitabel unterwegs ist. Der saisonal übliche operative Verlust im zweiten Quartal des Geschäftsjahres war mit 242 Millionen Euro knapp 90 Millionen Euro niedriger als vor Jahresfrist.

Im Schnitt bezahlen die Kunden für den Sommerurlaub acht Prozent mehr als vor Jahresfrist, so dass TUI höhere Einkaufskosten mehr als ausgleichen kann. Beliebteste Reiseziele im Sommer sind Spanien, Griechenland und die Türkei.

Nachdem TUI die staatlichen Corona-Finanzhilfen getilgt hat, will das Unternehmen "zu alter Stärke und profitablem Wachstum zurückkehren". Im Gesamtjahr soll der Umsatz stark und das bereinigte Betriebsergebnis im Vergleich zu den rund 400 Millionen Euro im Vorjahr deutlich steigen. Mit dem niedrigen Aktienkurs ist das Management nach der jüngsten Kapitalerhöhung unterdessen nicht zufrieden, wie der TUI-Chef weiter erklärte. Der Kurs solle sich deutlich verbessern, wenn das Unternehmen dem Vertrauen der Investoren Rechnung trage. Die Aktie sank um fast fünf Prozent auf Kurse um 6,15 Euro.

(Reuters)