Ein Verbündeter des Ex-Präsidenten, David Bossie, hatte den Entwurf zunächst an RNC-Ausschussmitglieder verteilt. Der RNC, der die republikanischen Wahlen überwacht, hätte so in der kommenden Woche bei einem bereits geplanten Treffen darüber abstimmen können, Trump direkt zum Kandidaten der Partei ins Rennen um den höchsten Posten im Land zu schicken. Doch Trump selbst erhob Einspruch und liess über seine eigene Social-Media-Plattform «Truth Social» mitteilen, er wolle auf altmodische Weise an der Wahlurne als Kandidat nominiert werden. Laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Person zog Bossie den Entwurf kurz darauf zurück. Auf eine Anfrage zu einer Stellungnahme antwortete er bisher nicht.

Donald Trumps einzige verbliebene Rivalin, Nikki Haley, gerät derzeit immer mehr unter Druck, doch vorzeitig aus dem Rennen um die Republikaner-Kandidatur auszuscheiden. Aufgrund des Vorfalls rund um David Bossies Entwurf, hatten sich einige RNC-Mitglieder darüber beschwert, dass es anmassend und unfair gegenüber Haley sei, Trump nach nur zwei Vorwahlen vorschnell zum Kandidaten zu erklären. «Wen kümmert es, was der RNC sagt? Wir lassen Millionen republikanischer Wähler im ganzen Land entscheiden, wer der Kandidat unserer Partei sein soll, und nicht einen Haufen von Insidern aus Washington», hiess es in einer Erklärung von Haleys Kampagne. Sie weigert sich weiterhin trotz ihrer Wahlniederlage in New Hampshire am Dienstag, vorzeitig aus dem Rennen auszusteigen.

(Reuters)