Die künftige US-Regierung unter Donald Trump will Insidern zufolge zentrale Klimaschutzmassnahmen von Präsident Joe Biden im Automobilsektor kippen. Die von Biden eingeführten strengeren Effizienzstandards für Fahrzeuge und Anreize für Elektroautos sollten zurückgenommen werden, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Damit würde ein Wahlkampfversprechen Trumps erfüllt, «das EV-Mandat zu beenden». Obwohl es kein solches Mandat gibt, verlangen die derzeitigen Vorschriften, dass Autohersteller bis 2032 mindestens 35 Prozent ihrer Produktion auf Elektrofahrzeuge umstellen. Trumps Übergangsteam reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage von Rueters. Auch die grossen US-Autobauer General Motors, Ford, Stellantis, Tesla und Branchenverbände äusserten sich nicht.
Die geplanten Schritte könnten den Umstieg auf Elektroautos in den USA verlangsamen. Reuters hatte vergangene Woche berichtet, dass auch der Steuernachlass von 7500 Dollar beim Kauf von E-Fahrzeugen gestrichen werden soll. Die Bestrebungen laufen den Interessen des Elektro-Pioniers Tesla zuwider. Das von Trump-Unterstützer Elon Musk geführte Unternehmen profitiert vom Verkauf von Emissionsgutschriften an traditionelle Autohersteller.
Die von der Biden-Administration in diesem Jahr verabschiedeten Standards waren bereits weniger streng als ursprünglich geplant, nachdem die Autoindustrie auf eine Überarbeitung gedrängt hatte. Lediglich Tesla hatte sich für strengere Emissionsvorschriften eingesetzt: Da das Unternehmen ausschliesslich Elektrofahrzeuge verkauft, übererfüllt es die Anforderungen und generiert Gutschriften, die es an andere Autohersteller verkaufen kann. Durch die Lockerung der Standards verlieren diese Gutschriften an Wert.
(Reuters)