Die frühere Bankerin und Kritikerin übereifriger Bankenregulierung Michelle Bowman würde Michael Barr ersetzen, der Ende Februar von diesem Posten zurückgetreten war, um einen möglichen Rechtsstreit mit der Trump-Regierung abzuwenden.

«Unsere Wirtschaft wurde in den letzten vier Jahren schlecht gemanagt, und es ist Zeit für einen Wechsel. Miki hat das Know-how, um das zu erreichen. Ich bin zuversichtlich, dass wir wirtschaftliche Höhen erreichen werden, die es in der Geschichte unseres Landes noch nie gegeben hat», schrieb Trump am Montag. Es wird erwartet, dass Bowman die Regulierung deutlich weniger streng handhabt als Barr, dessen Regelungsvorhaben sie in den letzten 18 Monaten in mehreren Reden kritisiert hat. Bowman stimmte gegen Barrs Vorschlag zur Umsetzung der so genannten «Basel-III-Endgame»-Regel, die die Risikobewertung von Grossbanken überarbeiten und von ihnen eine deutlich höhere Kapitalausstattung verlangen sollte.

Barr gab seinen Posten als Bankenregulierer vorzeitig ab, blieb jedoch der Fed als Gouverneur erhalten. Trump hat damit die Möglichkeit, Barr durch einen branchenfreundlichen Kandidaten zu ersetzen. Barr war eine zentrale Figur bei den Verhandlungen über neue Kapitalanforderungen für US-Grossbanken. Er drängte auf eine Reihe von strengeren Vorschriften. Der Bankensektor leistete jedoch intensive Lobbyarbeit gegen seine Bemühungen und drohte, gegen den Entwurf zu klagen. Aufgrund der Differenzen kam das Vorhaben nicht voran. Da Barr nicht mehr im Amt ist, könnten die geplanten Vorschriften ganz fallen gelassen werden.

(Reuters)