«Ich bin mir nicht sicher, ob die Öffentlichkeit das hinnehmen würde», sagte Trump am Sonntag dem Sender «Fox News» zu einer möglichen Haftstrafe. «Ich glaube, die Öffentlichkeit würde das nur schwer ertragen. Wissen Sie, es gibt einen Punkt, an dem es zu viel wird.» Trump war vergangene Woche im Prozess um eine Schweigegeldzahlung an eine Pornodarstellerin in allen 34 Anklagepunkten für schuldig befunden worden. Im Kern ging es um die Fälschung von Geschäftsunterlagen. Trump wies die Vorwürfe zurück.

Nach der Verkündung des Strafmasses am 11. Juli will Trump nach Angaben seiner Anwälte Berufung einlegen. Sollte die Berufung vor den Gerichten des Bundesstaates New York erfolglos bleiben, könnte er bis vor den Obersten Gerichtshof (Supreme Court) ziehen. Trumps Anwälte müssten dann mindestens vier der neun Richter des Gerichts davon überzeugen, seinen Fall anzuhören, und schwere Fehler im Schweigegeldprozess nachweisen. «Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten muss entscheiden», forderte Trump am Sonntag in den sozialen Medien.

Mit dem Schuldspruch ist er der erste Ex-Präsident in der Geschichte der USA, der wegen eines Verbrechens verurteilt wurde. Theoretisch drohen ihm bis zu vier Jahre Haft, doch in ähnlichen Fällen fiel das Strafmass oft deutlich geringer aus. Auch nach dem Urteil und selbst im Gefängnis könnte Trump weiterhin Präsident werden.

(Reuters)