Von der Pleite des Konkurrenten Lilium lässt sich der Elektroflugzeug-Entwickler Vaeridion nicht entmutigen. Die Münchener Firma gab am Donnerstag den Abschluss einer 14 Millionen Euro schweren Finanzierungsrunde bekannt. Zu den Investoren gehörten die Wagniskapitalgeber World Fund, Project A und Vsquared sowie die Schwarz Holding. Das eingesammelte Geld und staatliche Forschungshilfen in Höhe von 1,4 Millionen Euro sollen zum Aufbau des Geschäfts genutzt werden.

Gleichzeitig gab Vaeridion bekannt, mit der europäischen Flugsicherheitsbehörde Easa einen sogenannten Pre-Application Contract (PAC) abgeschlossen zu haben. «Das vereinfacht die Entwicklung», sagte Vaeridion-Chef Ivor van Dartel der Nachrichtenagentur Reuters. Damit könnten die Grundlagen für die spätere Zertifizierung vorab festgelegt und die kostspielige Um- und Neukonstruktion von Teilen verhindert werden.

Vaeridion entwickelt eine Maschine mit neun Sitzen und etwa 400 Kilometer Reichweite. «Die Betriebskosten pro Sitz sind auf dem Niveau eines konventionellen Regionaljets mit 100 Plätzen», betonte van Dartel. Sein Unternehmen konnte bereits mehrere Kooperationspartner gewinnen, darunter die Firma Aero-Dienst, die unter anderem Krankenflieger im Auftrag des ADAC betreibt. «Sie liefern uns ihr operatives Know-How, das in die Entwicklung unserer Maschinen einfliesst. Darüber hinaus verhandeln wir über die ersten verbindlichen Kaufverträge.» Der erste Testflug der Vaeridion-Maschine sei für 2027 und der kommerzielle Einsatz ab 2030 geplant.

(Reuters)