Von Januar bis Juni stieg des Bruttoinlandsprodukt (BIP) in dem ostdeutschen Flächenstaat um 6,0 Prozent binnen Jahresfrist, wie das Landesstatistikamt am Freitag mitteilte. «Der Fahrzeugbau hat die Wirtschaft sehr angeschoben», sagte Statistikexperte Benjamin Gampfer zu Reuters. «Das ist der Haupttreiber, warum Brandenburg so stark über dem Bundesdurchschnitt liegt.» Das zweitgrösste BIP-Plus gelang Hamburg mit 1,7 Prozent vor Niedersachsen mit 0,9 Prozent. Schlusslicht waren Rheinland-Pfalz - wegen schwächelnder Industrie - mit einem Rückgang um 5,4 Prozent und Sachsen-Anhalt mit minus 3,2 Prozent. Bundesweit schrumpfte das BIP um 0,3 Prozent. Viele Fachleute erwarten Ähnliches auch für das Gesamtjahr 2023.

Der US-Elektroautobauer Tesla hat ein grosses Werk im brandenburgischen Grünheide nahe Berlin. «Ja, in Brandenburg dürfte Tesla eine Rolle spielen», sagte ein Ökonom zu Reuters. Schon 2022 habe die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe in Brandenburg um mehr als 13 Prozent zugelegt. Entscheidender Treiber des Wachstums seien die Investitionen der Industrie in die Elektromobilität, betonte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Alexander Schirp von den Unternehmerverbänden Berlin-Brandenburg (UVB). «Hier ist nicht nur Tesla zu nennen.» Viele Zulieferer hätten sich in ganz Brandenburg angesiedelt und bildeten eine Wertschöpfungskette rund um diese neue Industrie. «Hier entsteht ein Wachstumskern, der der ganzen Region einen Schub und neuen Wohlstand bringt.»

(Reuters)