Der derzeitige Wert der Temenos-Aktie liegt bei 61 Franken. Nachdem die Aktie am Mittwoch um beinahe fünf Prozent abgesackt war, gibt sie im frühen Handel am Donnerstag ebenfalls nach (-1,2 Prozent).

Die Valoren des Bankensoftwareherstellers wurden am Mittwoch von JPMorgan von 84 auf 70 Franken heruntergestuft, während sich die UBS pessimistischer zeigt: Sie senkt am heutigen Donnerstag das Kursziel von 53 auf 51 mit einer Verkaufsempfehlung. Die unterschiedlichen Kursziele und die Verkaufsempfehlung lassen eine gewisse Unsicherheit und Skepsis gegenüber der zukünftigen Entwicklung der Temenos-Aktie erkennen.

Zufriedenstellende Unternehmensergebnisse

Die Quartalszahlen des Technologieunternehmens präsentierten sich Mitte Woche ebenfalls nicht ganz ohne Nebengeschmack. Zwar resultierten ein gesteigerter Umsatz (248,4 Millionen Dollar, +4 Prozent), ein höherer EBIT (90,4 Millionen, +7 Prozent) und eine wachsende Marge (36,4 Prozent von 35,4 Prozent im Vorjahr), was die Erwartungen der Analysten teilweise sogar übertroffen hatte. Doch senkte das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr aufgrund der Halbjahresperformance. 

Alle Vertragsabschlüsse, die sich im ersten Quartal wegen der Hindenburg-Affäre verzögert hatten, seien im zweiten Quartal eingetütet worden, hiess es weiter. Nichtsdestotrotz habe die Verzögerung der meisten Verkaufsprozesse um zwei Monate einen Einfluss auch auf das Berichtsquartal gehabt.

Hindenburgs «Schöngiungs»-Vorwürfe

Mitte Februar hatte der US-Shortseller Hindenburg Temenos «schwerwiegende Unregelmässigkeiten» in der Rechnungslegung vorgeworfen. Genauer gesagt: Temenos soll Verträge rückdatiert und Umsätze geschönigt haben. Der Software-Hersteller veranlasste daraufhin eine externe Untersuchung. Laut Temenos konnten die Prüfer keine Anhaltspunkte für Unregelmässigkeiten finden.

Mit dem Hindenburg-Angriff waren die Aktien von Temenos im Februar um ein Drittel von 90 Franken in den Bereich von 60 Franken abgestürzt. 

Kursentwicklung der Temenos-Aktie.

Seither konnte sich die Aktie gesamthaft betrachtet dieses Jahr nicht erfolgreich auf das zuvor erreichte Niveau zurückkämpfen, verzeichnet allerdings 22 Prozent Kursverlust im ersten Halbjahr 2024. In den vergangenen drei Monaten konnten die Valoren dennoch um 7,36 Prozent zulegen, ehe sie seit vergangener Woche vom Zwischenhoch von 66 Franken auf 61 Franken gefallen waren.

Anfangs Juni hatte der Bankensoftwarehersteller bekannt gegeben, einen Aktienrückkauf zu lancieren. Bis Ende 2024 sollen auf einer zweiten Handelslinie Aktien im Wert von bis zu 200 Millionen Franken zurückgekauft werden. Für das laufende Jahr 2024 sei ein leicht positiver Effekt auf den Gewinn je Aktie (EPS) zu erwarten, der sich dann 2025 verstärken sollte. Im zweiten Quartal blieb unter dem Strich ein Gewinn pro Aktie von 0,94 Dollar (+8 Prozent).

(AWP/cash)