Die neue Strategie von Temenos sei am Kapitalmarkttag vor knapp einem Monat gut aufgenommen worden, sagt CEOJean-Pierre Brulard. «Die Aktienkurserholung benötigt Zeit. Wir müssen zuerst einige Wegmarken erreichen, um zu zeigen, dass wir unsere Strategie umsetzen können», erklärt Brulard in einem am Montag aufgeschalteten Interview.

Er glaube entsprechend an einen Kursanstieg, «weil das Unternehmen eine solide Basis besitzt». Der Markt von Temenos wachse, man sei führend darin, und das Verhältnis zwischen Umsatz, Betriebsgewinn (EBIT) und Cashflow sei ausbalanciert. «Ich halte die Titel für unterbewertet», so Brulard.

«Klare Übergabe»

Der frühere langjährige CEO Andreas Andreades habe derweil «keinen Einfluss» mehr auf das Unternehmen. «Es gab eine klare Übergabe und einen sauberen Schnitt zwischen der neuen Führung und der alten», sagte der CEO, der nun seit gut einem halben Jahr die Geschicke des Genfer Bankensoftware-Hauses leitet.

Obwohl er bereits 65 Jahre alt ist, sieht er sich auch nicht als Übergangschef: «Ich bin nicht für einige Monate hier. Ich habe mich gegenüber dem Verwaltungsrat für fünf Jahre verpflichtet, und ich will diesen Rahmen einhalten.»

Dass Temenos anlässlich des Kapitalmarkttages die Ziele senken musste, sieht Brulard nicht als Problem. «Ich glaube nicht, dass wir ein strukturelles Problem haben», sagte er. Es sei eine Frage der Ausführung gewesen. Im dritten Quartal habe sich der Abschluss einiger wichtiger Geschäfte verzögert. In der Folge haben man die Leitung für die Region Naher Osten und Afrika ausgewechselt.

(AWP)