Das Halbjahresergebnis 2014 der Tecan Group zeigt ein schwieriges Marktumfeld. Dieses war geprägt von einem rückläufigen Instrumentengeschäft mit Biopharmaunternehmen und einer generellen Marktschwäche in China. Aufgrund des daraus resultierenden Ergebnisrückgangs senkt der Laborausrüster nun seine Guidance für das Gesamtjahr.

Für das erste Halbjahr beziffert Tecan den Umsatz in einer Mitteilung vom Dienstag noch auf 467,2 Millionen Franken. Dies entspricht einem Rückgang von 13,7 Prozent. In Lokalwährungen betrug der Rückgang noch 11,6 Prozent (VJ -3,6 Prozent).

Der Umsatzrückgang ist laut Tecan hauptsächlich auf das weltweit schwache Instrumentengeschäft mit biopharmazeutischen Unternehmen und die allgemeine Marktschwäche in China zurückzuführen. Gemäss CEO Achim von Leoprechting wirkte sich diese Schwäche sowohl auf die Direktverkäufe in der Region als auch auf das indirekte Geschäft mit globalen Originalgeräteherstellern aus.

Zudem verzeichnete Tecan keine zusätzlichen Umsätze aus der reinen Weiterverrechnung höherer Materialkosten mehr. Bei den Verbrauchsmaterialien im Life Sciences Business verzeichnete das Unternehmen einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Im Partnering Business hingegen wurden die Lagerbestände an Verbrauchsmaterialien, Ersatzteilen und Cavro-Komponenten weiter abgebaut.

Dagegen blieb das Servicegeschäft im Life Science Business auf hohem Niveau stabil. Auch der Umsatz der Produktlinie Paramit im Partnering Business blieb auf dem hohen Niveau des Vorjahreszeitraums. Das Unternehmen gehörte zu den Gewinnern der Corona-Pandemie und sieht sich seither ausserdem mit einer generellen Normalisierung des Geschäfts konfrontiert.

Auch Betriebsgewinn rückläufig

Das bereinigte Betriebsergebnis (EBITDA) sank in der Folge ebenfalls, und zwar um knapp 33 Prozent auf 67,9 Millionen Franken. Die entsprechende Marge lag damit noch bei 14,5 Prozent (VJ 18,7 Prozent). Unter dem Strich blieben 22,5 Millionen Franken übrig, knapp 58 Prozent weniger als im Vorjahr.

Mit den vorgelegten Zahlen verfehlte Tecan die Schätzungen der Analysten deutlich.

Ziele gesenkt

Mit Blick auf die Zukunft senkt Tecan nun die Prognose für das Gesamtjahr 2024, da die beobachtete allgemeine Marktschwäche laut dem Unternehmen länger anhalten wird. Zudem dürfte sich ein neues chinesisches Konjunkturprogramm erst ab 2025 deutlich positiv auswirken.

Entsprechend erwartet Tecan für das Gesamtjahr 2024 neu eine Umsatzentwicklung in Lokalwährungen auf Vorjahresniveau oder einen Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Zuvor war das Unternehmen von einem Wachstum im tiefen einstelligen Prozentbereich in Lokalwährungen ausgegangen.

Zudem erwartet das Unternehmen eine bereinigte EBITDA-Marge ohne akquisitions- und integrationsbedingte Aufwendungen von 18 bis 20 Prozent des Umsatzes (bisher mindestens rund 20 Prozent des Umsatzes). Angesichts des tieferen Umsatzvolumens habe Tecan ein striktes Kostenmanagement sowie Kostensenkungsmassnahmen definiert und bereits umgesetzt, um den volumenbedingten Margendruck abzufedern, hiess es weiter.

Der mittelfristige Ausblick wird trotz der aktuellen Schwäche bestätigt. Tecan rechnet mit einer Rückkehr zu durchschnittlichen organischen Wachstumsraten im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich in Lokalwährungen bei gleichzeitiger kontinuierlicher Verbesserung der Profitabilität.

(AWP)