Der Einkaufsmanagerindex für den Wirtschaftssektor stieg zum Juli zwar leicht um 0,4 Punkte auf 47,2 Zähler, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorgeht. Damit bleibt das Barometer aber immer noch deutlich unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 47,5 Punkte gerechnet. Der Industriesektor macht in den USA gut zehn Prozent der Wirtschaftsleistung aus.

Der Industriesektor kämpft mit Gegenwind durch die maue Weltwirtschaft und die Hochzinspolitik der US-Notenbank Federal Reserve, die allerdings die Tür für eine baldige Senkung jüngst geöffnet hat. «Der Einkaufsmanagerindex hat sich nach vier Rückgängen in Folge verbessert», erläuterte Helaba-Experte Ulrich Wortberg. «Sorgen vor einer konjunkturellen Schwächephase in der Industrie dürften etwas kleiner werden.»

Bauausgaben sinken

Schlechte Nachrichten kamen derweil auch vom US-Bausektor. Die Bauausgaben sanken im Juli um 0,3 Prozent, wie das Handelsministerium mitteilte. Experten hatten hier mit minus 0,1 Prozent gerechnet, nachdem es - aufwärts revidiert - im Juni eine Stagnation gegeben hatte. Auch der Bau leidet unter der straffen geldpolitischen Linie der Zentralbank Fed, da die Hypothekenzinsen gestiegen sind. Die Fed hielt die Leitzinsen zuletzt in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. An den Finanzmärkten wird allerdings für September mit einer Senkung gerechnet, womit sich das Baugeschäft beleben dürfte. «Insgesamt sollten die Zinssenkungserwartungen präsent bleiben, mit einer weiteren Forcierung ist aber nicht zu rechnen», betonte Helaba-Analyst Wortberg. 

(Reuters)