Gegen 9.15 Uhr steigen die Titel in einem freundlichen Marktumfeld um 1,9 Prozent auf 74,66 Franken. Der Leitindex SMI steht mit 0,48 Prozent im Plus.
Für Vontobel fällt zwar die erwartete Belastung durch Ian für die Swiss Re mit 1,3 Milliarden US-Dollar etwas tiefer aus als von Experte Simon Foessmeier erwartet - er hatte sogar mit 1,5 Milliarden Dollar gerechnet. Allerdings übersteigt der vom Rückversicherer in Aussicht gestellte Quartalsverlust (500 Mio) seine Schätzungen von lediglich 160 Millionen Dollar. Dass das Unternehmen das ROE-Ziel im Gesamtjahr verfehlen werde, habe er indes bereits erwartet und sein Kursziel schon entsprechend gesenkt. Die starke SST-Quote sowie der bestätigte Ausblick für 2024 stimme derweil zuversichtlich für eine konstante, möglicherweise sogar leicht höhere Dividende.
Die UBS-Experten stellen ebenfalls die starke SST-Quote heraus. Das schwächere Q3-Ergebnis sei indes negativ zu werten. Die Herausforderung für die Swiss Re und auch ihre Branchenkollegen liege nun darin, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und zu beweisen, dass sich die Margen 2023 trotz eines schlechteren Startpunkts noch verbessern können.
Wenig überrascht von der Schadenhöhe und auch der heutigen Gewinnwarnung zeigt sich die ZKB. Die Swiss Re werde dies dank der guten Kapitalausstattung aber wegstecken können, heisst es dort.
Auch wenn die Schäden durch Ian hoch seien, sind sie für Jefferies ebenfalls nicht überraschend. Dass indes die Combined Ratio von unter 94 Prozent im P&C-Geschäft verfehlt werde sei enttäuschend. Insgesamt müssten die Prämiensätze in der im Januar anstehenden Erneuerungsrunde wohl deutlich steigen. Der Sektor scheine sich derzeit in zwei Kategorien zu spalten: in Rückversicherer mit robusten Reserven, hohem Wachstum und solidem Kreditrating - und Unternehmen ohne diese Eigenschaften. Für Jefferies gehört die Swiss Re zunehmend zur letzteren Kategorie.
(AWP)