Überschwemmungen, tropische Wirbelstürme, Winterstürme und schwere Gewitter belasten entsprechend die Volkswirtschaften weltweit. Besonders betroffen sind asiatische Länder und die USA. Aber auch in der Schweiz sind die Kosten relativ hoch.

Dies zeigt eine Analyse des Swiss Re Institute zu 36 Ländern, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. So dürfte weltweit das Überschwemmungsrisiko steigen. Die Hauptursache hoher wetterbedingter wirtschaftliche Schäden seien aber tropische Wirbelstürme, gerade in den USA sowie in Ost- und Südostasien. «Deshalb wird es immer wichtiger, Anpassungsmassnahmen zu ergreifen», wird Swiss Re-Chefökonom Jérôme Haegeli zitiert. Diese minderten das Risiko und fördern gleichzeitig die Versicherbarkeit.

Mit jährlichen wirtschaftlichen Schäden in Höhe von aktuell 3 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) sind von allen 36 Ländern die Philippinen vergleichsweise am stärksten von den vier genannten Wettergefahren betroffen. Zudem drohe dem Land mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Gefahren intensivieren würden, heisst es.

Auf dem zweiten Platz folgen die USA mit Schäden von 0,4 Prozent des BIP. Absolut gesehen ist die Schadenssumme mit 97 Milliarden US-Dollar allerdings am höchsten. Gleichzeitig bestehe eine mittelhohe Wahrscheinlichkeit, dass sich die Wettergefahren intensivieren würden, schrieb das Institut des Rückversicherers.

Relative hohe Belastung in der Schweiz

Die Schweiz befindet sich mit 0,2 Prozent auf Platz 9 der untersuchten Länder. Einzig Österreich ist von den europäischen Ländern auf Platz 4 (0,3 Prozent des BIP) höher positioniert. Für hohe Kosten in der Schweiz sorgen vor allem schwere Gewitter, aber auch Winterstürme und Überschwemmungen. Im Gegensatz zu vielen Entwicklungsländern weist die Schweiz der Studie zufolge aber einen hohen Deckungsrad und damit einen starken Versicherungsschutz auf.

Am stärksten finanziell bedroht sind gemäss dem Swiss Re-Institut denn auch Volkswirtschaften mit einer grosser Deckungslücke beim Versicherungsschutz. Problematisch werde es auch wenn Massnahmen zur Anpassung und Schadenminderung nicht mit dem Wirtschaftswachstum Schritt hielten. Dies treffe gerade auf die wachstumsstarken asiatischen Volkswirtschaften zu - insbesondere Thailand, China, Indien und die Philippinen.

Um die Verluste einzudämmen, ist der erste Schritt, das Schadenpotenzial durch Anpassungsmassnahmen zu reduzieren. Dazu zählen Massnahmen wie die Durchsetzung von Bauvorschriften oder die Verbesserung des Hochwasserschutzes. Gleichzeitig müsse man die Besiedlung von Gebieten, die für Naturgefahren anfällig sind, im Auge behalten, hiess es. «Wie hoch die Schäden gemessen am BIP eines Landes in Zukunft tatsächlich ausfallen werden, hängt somit auch von den jeweiligen Präventions- und Anpassungsmassnahmen ab.»

Der Bericht des Swiss Re-Instituts «Changing Climates: The heat is (still) on» basiert den Angaben zufolge auf Erkenntnissen des Weltklimarats IPCC sowie eigenen Einschätzungen.

(AWP)