Die Swiss Re hat im Jahr 2023 einen Milliardengewinn eingefahren. Der Rückversicherungskonzern profitierte von einem guten Anlageergebnis und geringeren Katastrophenschäden als noch im Jahr davor. Im laufenden Jahr soll noch mehr verdient werden.
Im Jahr 2023 verblieb unter dem Strich ein Reingewinn von 3,2 Milliarden Dollar nach einem Plus von 472 Millionen Dollar im 2022, wie Swiss Re am Freitag mitteilte. Damit hat die Gruppe ihr selbst gestecktes Ziel eines Jahresgewinns von 3 Milliarden Dollar übertroffen. Allerdings blieb die Firma etwas unter den Prognosen der Analysten, die einen Nettogewinn von 3,26 Milliarden Dollar erwartet hatten.
Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung nun die Zahlung einer um 6 Prozent auf 6,80 Dollar erhöhten Dividende vor. Die Basis dazu liefert die weiterhin sehr robuste Kapitalausstattung. Die Quote zum Schweizer Solvenztest (SST) lag laut Swiss Re zu Beginn des Jahres 2024 über der Zielspanne von 200 bis 250 Prozent.
Die Aktie von Swiss Re fällt im frühen Handel an der SIX um 1,7 Prozent auf 101,80 Franken. Den Valoren war es zuletzt möglich, sich bei Kursen über 100 Franken einzupendeln und in die Nähe des Mehrjahreshochs vom vergangenen November vorzustossen.
Swiss Re will es nach dem Gewinnsprung im Jahr 2023 bei einer Dividendenerhöhung belassen und fasst keine Aktienrückkäufe ins Auge. «Was unsere Kapitalpolitik betrifft, so denken wir, dass die Erhöhung der Dividende um sechs Prozent das wichtigste Signal an unsere Aktionäre und Stakeholder für unser Vertrauen in die Zukunft des Geschäfts war», sagte Finanzchef John Dacey am Freitag. «Zum jetzigen Zeitpunkt sehen wir keine weiteren Kapitalmassnahmen vor.»
Finanzziele bestätigt
Dacey rechnet damit, dass die Preise für Schaden- und Unfallrückversicherungen weiter anziehen werden. Bei den Vertragserneuerungen im Januar konnte Swiss Re Preiserhöhungen von neun Prozent durchgesetzt. «Wir gehen davon aus, dass der Rest des Jahres ähnliche Preissteigerungen bringen wird», sagte Dacey.
Mit einem Kursplus von gut 8 Prozent seit Anfang Januar waren die Aktien des Rückversicherers denn auch weit oben auf der diesjährigen SMI-Gewinnerliste anzutreffen. Getragen wurde das starke Abschneiden einerseits von Ergebnishoffnungen, andererseits aber auch von ermutigenden Aussagen anderer Anbieter zur Januar-Erneuerungsrunde.
In der Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re) resultierte bei Swiss Re 2023 ein Schaden-Kosten-Satz von 94,8 Prozent, womit die Sparte wieder deutlich zum Gewinnwachstum beitrug. Vor Jahresfrist war die Kennzahl noch bei 102,4 Prozent gelegen. Im Lebengeschäft (L&H Re) konnte die Swiss Re mit einem Gewinn von 976 Millionen Dollar die eigenen Ziele übertreffen.
Die Gruppe bestätigte auch die Finanzziele für das neue Jahr: 2024 will Swiss Re auf Anfang 2024 im neuen IFRS-Bilanzkleid einen Konzerngewinn über 3,6 Milliarden Dollar schreiben. In der Sparte P&C Re peilt der Rückversicherer einen Schaden-Kosten-Satz von weniger als 87 Prozent unter IFRS an und für L&H Re wird ein Gewinn von 1,5 Milliarden Dollar angestrebt.
(AWP/Reuters/cash)
4 Kommentare
Die Erhöhung von 6% ist in CHF gerechnet eine Luftnummer. Das noch zu betonen ist einfach frech.
Man fragt sich als in unternehmerischen (Führungs-)Fragen einigermassen erprobter Beobachter schon, auf was für eine Basis sich die „Erwartungen“ der selbsternannten Analysten- angeblichen Fachleuten- eigentlich stützen. Aus eigener Erfahrung muss ich leider feststellen, dass gerade im Bereich der Versicherungswirtschaft die Kenntnisse dieser Leute, die zum Teil keine oder nur wenig Führungserfahrung besitzen, die Voraussetzungen für eine fachlich fundierte Beurteilung schlichtweg fehlen.
Ich gebe Ihnen völlig recht. Die in letzter Zeit publizierten Zahlen entsprachen nie den Erwartungen der Analysten, mochten die Zahlen noch so gut sein. Da frage ich mich schon, was denn die Prognosen dieser überbezahlten Spezies wert sind.
Die Erwartungen der Analysten lagen bei 3.26 Milliarden Franken Gewinn - erzielt wurden 3.2 Milliarden. Die Analysten lagen also eigentlich goldrichtig. Dir Frage ist eher? Wieso diese Enttäuschung bei solch einem Glanzresultat? Aber das ist halt der Hype der Börse geschuldet.