Die Valoren von Swiss Re stehen am Montag 0,25 Prozent tiefer bei 100,70 Franken, während der Swiss Market Index (SMI) 0,07 Prozent höher steht. Am vergangenen Freitag verlor der Titel nach Bekanntgabe des Jahresergebnisses für 2023 bereits 2,6 Prozent an Wert.
Der Rückversicherungskonzern bietet eine attraktive Dividendenrendite von 5,90 Prozent und weiss damit zu überzeugen. Georg Marti, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank, hält in einer ersten Einschätzung fest, der Abschluss zeige eine insgesamt vorteilhafte Gewinnentwicklung, die auf Stufe Reingewinn im Rahmen der Erwartungen lag. Zu einer Hochstufung der Einschätzung «Neutral» reicht es allerdings nicht.
Ähnlich äussert sich die US-Investmentbank Jefferies. Diese senkte das Kursziel für Swiss Re auf 99 von 100 Franken und beliess die Einstufung unverändert auf «Hold». Sowohl die Ergebnisveröffentlichung als auch die Telefonkonferenz von Freitag Nachmittag hätten zwar Beweise für die Bemühungen des Managements geliefert, den Rückversicherungskonzern nach vorne zu bringen, schrieb deren Analyst in einer Analyse. Er aktualisierte seine Schätzungen, betonte aber, dass diese angesichts der bevorstehenden Umstellung der Bilanzierung auf IFRS 17 von abnehmender Bedeutung seien.
Die Schweizer Grossbank UBS wiederum erhöht das Kursziel für Swiss Re - allerdings nur auf 91 von 87 Franken und belässt die Einstufung auf «Sell». Bemängelt werden vor allem die Lage bei den Unfallversicherungsreserven in den USA, welche sich in den letzten Monaten etwas verschlechtert hat. Dies dürfe trotz zusätzlicher Rückstellungen von 600 Millionen US-Dollar nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Am schwersten wiegt jedoch die Einschätzung, dass die Dividende in den nächsten Jahren unter den Erwartungen ausfallen dürfte. Innerhalb der Rückversicherungs-Branche bervorzugt die UBS deshalb weiterhin Munich Re und Scor.
Dividendenerhöhung bringt attraktive Rendite
Die Aktionäre sollen von der Gewinnsteigerung über eine um 40 Cent erhöhte Dividende von 6,80 Dollar profitieren, teilte Swiss Re am Freitag mit. Die Basis dazu liefert die weiterhin sehr robuste Kapitalausstattung. Beeindruckend ist die Quote zum Schweizer Solvenztest (SST): Diese lag gemäss der Nachrichtenagentur AWP zu Beginn des Jahres 2024 mit geschätzten 300 Prozent über der Zielspanne von 200 bis 250 Prozent. Insofern stehen die Dividendenzahlungen auf einem sehr soliden Fundament.
Trotz satter Dividendenerhöhung um 6 Prozent haben die Aktien von Swiss Re seit Bekanntgabe mehr als drei Prozent an Wert verloren. Das ist enttäuschend, hatten sich doch viele Anlegerinnen und Anleger im Vorfeld mehr versprochen. Gerade bei den Schweizer Versicherungsvaloren sollte die Relationen in Form des Totalertrags aber nicht vergessen gehen. Swiss Re liegen über die letzten drei Jahre 15 Prozent im Plus, in den letzten 12 Monate lag dieses noch bei drei Prozent. Wird die über 5 Prozent liegende Dividendenrendite hinzugefügt, ergibt das immer noch einen komfortablen Gesamtertrag - oder sogenannter Total Return - von deutlich mehr als 8 Prozent. Das liegt über dem langjährigen Durchschnitt für den SMI. Das zahlt es sich für langfristige Dividendeninvestoren aus - vorausgesetzt, die Swiss Re kann auch in Zukunft die Erwartungen zumindest halten. Grosse Kurssprünge nach oben dürften dabei eher die Ausnahme sein.
2 Kommentare
jaja, lachhaft die ehrenwerten Analysten:
Jefferies senkt Kursziel von 100 auf 99..... um 1.- !!!, um so wieder mal gratis erwähnt zu werden. Dann UBS Kursziel -10% tiefer.
Mindestens eine der beiden hat entweder keine Ahnung oder andere Interessen am Kursverlauf. Für mich ist dies Manipulation, wenn man weiss wie rasch Kurse so beeinflusst werden und zB mit Optionen zahlt sich dies dann richtig aus.
Es kann nicht sein, dass die Kursziel bei Analysten bei korrekter Recherche 10-20% auseinanderliegen oder von welchem Ziel und Horizont wird hier gesprochen?
Ihre "Dividendenerhöhungen" sind aufgrund des schlechten FX ja gar keine. Zumal die SwissRe-Aktie ja weiterhin in CHF gehandelt wird, kann ja niemand behaupten, dass nun die Dividendenrendite zunähme. Die allerdings hohe Dividendenrendite kann man mit der Verlustwahrscheinlichkeit [Stürme, Erdbeben] problemlos erklären. Sobald eine Brücke einstürzt, laufen die Aktionäre Gefahr, dass entweder die Dividenden gekürzt werden oder aus den (üppigen) Rücklagen ausgezahlt werden. Das hat SwissRe faktisch die letzten Dekaden über gemacht. Ein einzelnes, gutes Jahr muss ja noch nicht die Trendwende bedeuten. Eigentlich sogar ein klares Nein: der Klimawandel wird extreme Wetterereignisse begünstigen. Daher muss der Risikoaufschlag bei den Dividenden steigen.