Der Zürcher Finanzkonzern hatte vorbörslich aus Anlass seines Investorentags ein klar angehobenes Gewinnziel für 2025 und höhere Spartenziele bekanntgegeben. Swiss Re notieren gegen 10:15 Uhr um 2,9 Prozent im Plus auf 131,45 Franken und nähern sich damit wieder ihrem vergangene Woche erreichten Mehrjahreshoch von 134,15 Franken an. Noch deutlicher legen an der deutschen Börse derweil die Aktien des Konkurrenten Munich Re zu (+4,6 Prozent), der für das kommende Jahr ebenfalls eine deutliche Gewinnsteigerung angekündigt hat. Der Schweizer Gesamtmarkt liegt derweil leicht im Minus (SMI -0,03 Prozent).
Das Gewinnziel des Schweizer Rückversicherers für 2025 von 4,4 Milliarden Dollar entspreche einer deutliche Anhebung gegenüber dem ursprünglichen Ziel für 2024 von 3,6 Milliarden, lobt Analyst Kamran Hossain von JPMorgan. Der Konzern hatte sein Gewinnziel 2024 vor Monatsfrist allerdings wegen hoher Rückstellungen für das US-Haftpflichtgeschäft noch auf 3,0 Milliarden zurückgenommen.
Swiss Re belohne nun die Investoren für ihre Geduld, lobt auch Analyst Philip Kett von Jefferies. Positiv überrascht worden sei er vor allem vom jährlichen Wachstumsziel für die Dividende, das bei «attraktiven» 7 Prozent liegen soll.
Allerdings vermisst der Experte einen Kommentar zu möglichen Aktienrückkäufen - ein solcher sei wohl nicht vor Ende 2025 zu erwarten.
Die Experten der UBS haben allerdings noch ein etwas höheres Gewinnziel erwartet: Er sei von 4,5 Milliarden Dollar ausgegangen und sehe die Guidance entsprechend als «konservativ» an, kommentiert Analyst Will Hardcastle. Das neu formulierte Ziel von Swiss Re für das Dividendenwachstum lässt für ihn zudem Potenzial für einen Aktienrückkauf über 1 Milliarde Dollar im kommenden Jahr offen.
Swiss Re habe mit der kürzlichen erfolgten Bildung von Rückstellungen für das US-Haftpflichtgeschäft den einzigen negativen Punkt adressiert, lobt dagegen Simon Fössmeier von der Bank Vontobel. Werde Swiss Re bei den Gewinnen auch konsistent abliefern, dürften die Aktien des Rückversicherers die Bewertungslücke zu den Konkurrenten Munich Re und Hannover Re schliessen, glaubt der Experte.
Kritischer gibt sich Analyst Derald Goh von der kanadischen RBC. Die grösste Abweichung komme von dem schwächeren Lebens- und Krankenrückversicherung (L&H Re), kommentiert er. Swiss Re hat in seiner Mitteilung die Annahmen für dieses Geschäft etwas nach unten revidiert.
(AWP)