Rückenwind erhalten die Titel von den neuen Aussenhandelsdaten, die einen Anstieg der Schweizer Uhrenexporte im August von fast 7 Prozent zeigen. Die Richemont-Aktien legen derweil etwas über dem Marktschnitt zu.

Gegen 10.20 Uhr notieren die Swatch-Titel um 3,6 Prozent im Plus auf 158,85 Franken. Die Richemont-Aktien legen derweil um 0,7 Prozent zu auf 118,85 Franken. Der Gesamtmarkt zeigt sich ebenfalls freundlich (SMI +0,6 Prozent).

Der Anstieg der Uhrenexporte im August sei klar über seinen Schätzungen ausgefallen, kommentiert ZKB-Analyst Patrik Schwendimann. Allerdings dürfe ein einzelner Uhrenexportmonat nicht überbewertet werden, zudem seien die Zahlen wohl verzerrt durch einige unabhängige Marken wie Patek Philippe, Audemars Piguet oder Rolex. Entsprechend reflektiere die Totalexportzahl wohl nicht den Geschäftsgang von Swatch und Richemont im Uhrengeschäft.

Die meisten Analysten weisen darauf hin, dass der Schwung vor allem auf die Exporten von Luxusuhren zurückzuführen war. Dagegen habe etwa das mittlere Preissegment weiterhin klar unter Druck gestanden, stellt Jefferies-Analyst James Grzinic fest. Für den Analysten spricht dies dafür, dass Richemont weiterhin auf eine gute Käuferresonanz für seine Kernmarken Van Cleef & Arpels sowie Cartier zählen dürfe.

Insgesamt dürften die Schweizer Exporte im laufenden Jahr vor allem im oberen Preissegment zulegen, meint auch Jean-Philippe Bertschy von der Bank Vontobel. Profitieren dürften seines Erachtens vor allem Rolex und weitere hochpreisige Marken, während sich die anderen Marken auf eine weitere Normalisierung nach dem Post-Covid-Boom einstellen müssten.

Im Fokus der Zahlen steht für Goldman-Sachs-Analystin Louise Singlehurst aber auch der Trend im chinesischen Markt: Obwohl die Uhrenexporte dort mit -6 Prozent weiterhin rückläufig seien, zeige sich doch eine klare Verbesserung gegenüber dem Vormonat. Auffallend sei des weiteren die «anhaltende Widerstandsfähigkeit» des US-Marktes mit einem erneuten Exportanstieg.

(AWP)