Die Swatch-Aktie hat seit Jahresanfang 13,5 Prozent Kursanstieg hinter sich und handelt zur Zeit zu 303,20 Franken. Nach Berechnungen der US-Anlagebank Jefferies hat die Aktie mittelfristig einen Kurs von 370 Franken verdient. Auf dieses Niveau hat Jefferies das Kursziel angehoben, das vorher bei 275 Franken und damit unter den aktuellen Marktpreis lag. 

Mehr noch, Luxusgüteranalystin Kathryn Parker hebt die Empfehlung von "Hold" auf "Buy" an. Der Konzern mit Sitz in Biel, zu dem eine Reihe von Uhren- und Schmuckmarken wie Swatch, Omega, Tissot, Certina oder Harry Winston und Balmain gehören, dürfte ein Hauptprofiteur der Öffnung und des sich erholenden Konsums in China werden. 2019 entfiel gemäss Jefferies-Zahlen 36 Prozent des Umsatzes der Swatch-Gruppe auf die Volksrepublik China sowie Hongkong, Macau und Taiwan. Bei übrigen Luxusgütersektor seien es im Schnitt 20 Prozent gewesen. 

Die Kurse von Swatch, Richemont und LVMH in den vergangenen drei Jahren (Charts: cash.ch).

Swatch könne schon wegen der Corona-Öffnungen im Dezember im ersten Quartal von China profitieren, heisst es im Kommentar zur Kursziel- und Ratinganhebung von Jefferies. Unter anderem stützt die Bank dies auf Daten zur Mobilität im Land. Die Swatch-Marken hätten verglichen mit anderen Brands eine stärkere Ausrichtung auf Shopping-Malls und dem dortigen Kundenaufkommen. 

Zudem dürften Omega und andere Marken den Preiserhöhungen bei Rolex direkt folgen und damit die Umsatzerwartungen unterstützen. Insgesamt schätzt Jefferies die Markterwartungen als zu tief ein und erwartet neben einem deutlicheren Umsatzplus auch eine moderate Margenverbesserung 2023.

370 Franken wie von Analystin Parker angedeutet kostete die Swatch-Aktie zuletzt im Oktober 2018. Treffen die Jefferies-Prognosen zu, dann kann Swatch nach einem schwierigen Jahr 2022 deutlich aufholen. Vergangenes Jahr verlor Swatch an der Börse vor allem wegen der bis Dezember teils sehr strikten Corona-Lockdowns in China 18,75 Prozent Wert. Beim Luxusmarkenkonzern Richemont waren es knapp 13 Prozent. Frankreichs Nobelprodukte-Imperium LVMH hat nur 6,6 Prozent verloren. 

Mit Material der Nachrichtenagenturen Bloomberg und AWP.